22.05.2007rss_feed

Minister Sklenar: Neutralität der Leistungsprüfung sichern

In einem Grußwort anlässlich der Mitgliederversammlung des Zentralverbandes der Deutschen Schweineproduktion (ZDS) am 08.05.2007 in Suhl/Thüringen begrüßte der Thüringer Minister für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt, Dr. Volker Sklenar, die kürzlich erfolgte Fusion des Thüringischen mit dem Mitteldeutschen Schweinezuchtverband. In dieser Konzentrierung der Kräfte - über Ländergrenzen hinweg - sehe er die Basis für eine nachhaltige Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit. In diesem Zusammenhang sprach der Minister sich dafür aus, trotz der Neuregelungen des Tierzuchtrechtes auch künftig die Neutralität der Leistungsprüfung zu sichern. Nur so sei es den Schweinehaltern möglich, die Verkaufsprodukte verschiedener Zuchtprogramme objektiv zu vergleichen.

Angesichts der Schwierigkeit, gegen regionale und überregionale Bürgerproteste neue Standorte für die Schweinehaltung zu erschließen, regte Minister Sklenar an, gemeinsam die Unterstützung der Bevölkerung für Investitionen in moderne, tier- und umweltgerechte Schweineställe zu gewinnen. Es bedürfe geeigneter Ideen und Konzepte, um Vorurteile und Fehlinformationen zu überwinden. Schließlich gebe es viele Beispiele für die Schweinehaltung in gutem Einklang von Tierschutz, Umweltschutz und Bevölkerung.


Fragen des Tierschutzes sowie der Forschung und Entwicklung bildeten einen besonderen Themenschwerpunkt im weiteren Verlauf der ZDS-Mitgliederversammlung. So skizzierte Dr. H. P. Schons, vom ADT-Büro der Deutschen Tierzucht in Brüssel, in einem kurzen Überblick die Fülle der aktuell auf EU-Ebene diskutierten und in diversen Studien behandelten Tierschutzaspekte (vom Tiertransport über die Tierhaltung, die tierschutzgerechte Schlachtung, bis zur geplanten Kennzeichnung der Produkte mit einem speziellen Tierschutz-Label).

Vor diesem Hintergrund forderte der ZDS-Vorsitzende, H. Ehlen eine fundierte wissenschaftliche Absicherung neuer Tierschutzvorgaben. Angesichts der geringen deutschen Beteiligung an EU-Projekten der Tierschutzforschung und in Anbetracht der vielen offenen Fragen, die sich aus dem Projekt "nationaler Bewertungsrahmen" ergeben haben, bestehe der Eindruck, eine praxisorientierte Tierschutzforschung finde in Deutschland nicht statt. Der ZDS werde daher eine entsprechende Initiative ergreifen.

Neben dem von Geschäftsführer Dr. J. Ingwersen in seinem Geschäftsbericht skizzierten breiten Themenspektrum der ZDS-Arbeit begleitet der Zentralverband weitere Forschungs- und Entwicklungsvorhaben in den Bereichen Züchtung, Genomanalyse, Reproduktion und Beratung. Einen kurzen Überblick hierzu gaben jeweils Frau Dr. Sanders von der Deutschen Gesellschaft für Züchtungskunde (BMELV-Ausschreibungen zur Innovationsförderung sowie BMBF-Förderung von FUGATO-Plus), Frau Dr. Roosen (Genomanalyse und Reproduktionsforschung im Förderverein Biotechnologieforschung) und Dipl. Ing. agr. K. Schulz vom ZDS (Online-Datenbank für die Schweine-Spezialberatung).

Quelle: ZDS