20.06.2016rss_feed

MuD Wissenstransfer: Leitfaden zur Legehennenhaltung ist da!

Am 17.6.2016 überreichten Hermann Hermeling (Vizepräsident der LWK Niedersachsen) und Katja Deeg (Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung) gemeinsam mit Tierschutz-Beraterin Inga Garrelfs, die die teilnehmenden Betriebe intensiv begleitete, den Managementleitfaden zur Legehennenhaltung auf dem Betrieb Mardink in Wilsum.

Hennen mit intaktem Schnabel verzeihen keine Fehler!

lautete das Fazit der Berater und Landwirte der Beratungsinitiatiative Minimierung von Federpicken und Kannibalismus bei Legehennen. Der vorliegende Leitfaden hilft den Tierhaltern bei der Optimierung der Haltung, wenn Sie ab 2017 keine Hennen mit gekürztem Schnabel mehr aufstallen dürfen.


Die Beratungsinitiative ist eine von acht innovativen Beratungskonzepten in den Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz des BMEL mit der BLE als Projektträger. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen entwickelte das Konzept und führte das Projekt durch. Ziel des Beratungskonzeptes war die Begleitung landwirtschaftlicher Betriebe bei der Umsetzung des Verzichts auf das Schnabelkürzen. Dazu müssen Federpicken und aggressives Verhalten in den Herden durch geeignete Maßnahmen vermieden werden.

Ab 2017 bleibt der Schnabel dran

Mit Blick auf den ehrgeizigen Tierschutzplan des Landes Niedersachsen hatte sich Landwirt Ingo Mardink für die Teilnahme an der Beratungsinitiative des BMEL, das von der LWK Niedersachsen betreut wird, entschieden. Mardink ist 2010 in die Legehennenhaltung eingestiegen und hat gleich beim Stallneubau den Hennen mehr als den gesetzlich geforderten Platz eingeräumt. Er und sein Kollege Theo Veddern, der ebenfalls als Projektbetrieb beteiligt war, erhalten als erste Landwirte auf dem Betrieb Mardink den druckfrischen Leitfaden. Dieser wird allen interessierten Hennenhaltern zur Verfügung gestellt.

Was Hänschen nicht lernt …

Die alte Volksweisheit trifft auch auf die Vorbereitung der Junghennen auf ihre spätere Aufgabe als Legehenne zu. Bereits ab der Aufstallung der Küken in der Legehennenaufzucht werden die Weichen gestellt, dass die Hennen im Haltungssystem stressfrei in der Herde leben und kein aggressives Verhalten entwickeln. In der Beratungsinitiative wurden sowohl Aufzucht- als auch Ablegebetriebe intensiv beraten.

Der Leitfaden, der u.a. aus den Erfahrungen der Berater der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und den ca. 20 Projektbetrieben entwickelt wurde, soll helfen, den Hennen eine Umgebung zu schaffen, in der Haltungssystem, Herdenmanagement, Besatzdichte, Stallklima und Beleuchtung, Futterqualität und Futterregime sowie sorgfältige Beobachtung der Tiere und deren Gesundheitszustand so gestaltet werden, dass viele Faktoren, die zu Stress und damit zu Federpicken führen können, nicht mehr auftreten.

Der Leitfaden kann ab sofort unter www.mud-Tierschutz.de als pdf abgerufen werden oder bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen angefordert werden.

Download: Leitfaden zur Legehennenhaltung

MuD Tierschutz – Beratungsinitiativen

Rund 250 Betriebe unterschiedlicher Größenordnungen in insgesamt acht Initiativen profitierten von einzelbetrieblicher und kostenloser Beratung innerhalb der Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz. Die MuD-Beratungsinitiativen unterstützen konventionelle und ökologische Tierhaltungsbetriebe durch intensive Begleitung zur Verbesserung des Tierwohls von Schweinen, Legehennen und Wiederkäuern.

Das Bundeslandwirtschaftsministerium fördert die Modell- und Demonstrationsvorhaben, um einen schnellen und effektiven Transfer von Forschungsergebnissen in die landwirtschaftliche Praxis zu erzielen und somit die Lücke zwischen Wissenschaft und Praxis zu schließen. Die MuD Tierschutz gliedern sich in drei Schwerpunkte: Beratungsinitiativen, Netzwerke Demonstrationsbetriebe und Aquakultur.

Quelle: BLE