13.04.2017rss_feed

Studie: Schaf- und Ziegenmmilchproduktion sieht positiver Entwicklung entgegen

Schaf- und Ziegenmilchprodukte werden von Spezialitätenliebhabern sehr geschätzt. Um die tatsächlichen Produktionsmengen und deren Marktbedeutung abschätzen zu können, wurde eine Systemanalyse der Produktion von Schaf- und Ziegenmilch in Deutschland durchgeführt. Befragt wurden ökologisch und konventionell wirtschaftende Schaf- und Ziegenhalter sowie Vertreter von Molkereien und des Handels. An der vom Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) geförderten Studie waren die Bioland Beratung, die Beratung Artgerechte Tierhaltung (BAT) und das Thünen-Institut für Ökologischen Landbau beteiligt. Demnach wurden im Jahr 2014 in 274 Betrieben insgesamt rund 35.000 Milchziegen und in 87 Betrieben rund 8.500 Milchschafe gehalten und gemolken. In weiteren zehn Betrieben wurden beide Tierarten zur Milcherzeugung genutzt, wie das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) berichtet. Dabei findet sich bei beiden Tierarten ein hoher Ökoanteil. Bei den Milchziegen waren es 65 und bei den Milchschafen 67 Prozent der Betriebe, die ökologisch produzierten. Dabei kann besonders bei der Ziegenmilchproduktion der Trend beobachtet werden, dass die Milch nicht mehr auf dem eigenen Hof verarbeitet wird. 60 Prozent der Betriebe geben die Milch zur Verarbeitung ab. Bei den Schafmilchproduzenten wird dagegen von 75 Prozent die Milch noch in hofeigenen Käsereien verarbeitet.

Was einst eine Nische war, hat sich mittlerweile zu einem zwar immer noch kleinen, aber marktrelevanten Segment entwickelt. Ebenso wie im benachbarten Ausland besteht auf dem deutschen Markt ein Nachfrageüberschuss mit viel Luft nach oben. Demnach spricht vieles dafür, dass die Erzeugung von Schaf- und Ziegenmilch in den kommenden Jahren deutlich zulegen wird.

Das gute Image, vergleichsweise tiergerechte Haltungsverfahren und ein überdurchschnittlich hoher Öko-Anteil machen das Besondere der Schaf- und Ziegenmilchbranche aus. Nach Einschätzung der Studienautoren können diese besonderen Stärken genutzt werden, um eine nachhaltig positive Entwicklung der Branche voranzubringen.

Nina Weiler, www.bzfe.de/vetion