23.05.2007rss_feed

Studie: Weniger Salmonellen bei Mastschweinen durch gröberes Futter

(aid) - Die Salmonellenbelastung bei Mastschweinen ist nach wie vor ein großes Problem. Die Belastung kann aber durch entsprechende Anpassung der Fütterung vermindert werden. Das zeigten Studien der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover. Nachdem zunächst im Institutsmaßstab durchgeführte Versuche gezeigt hatten, dass eine gröbere Vermahlung des Futters und/oder ein Zusatz von Kalium - Diformiat die Nachweishäufigkeit und Ausscheidungsdauer von Salmonella Derby verminderte, bestätigte sich diese Beobachtung auch in einem umfangreichen Feldversuch. Daran waren vier Schweinemastbetriebe beteiligt. Zwei aufeinander folgende Mastdurchgänge mit jeweils ca. 200 Tieren gleicher Herkunft, Genetik und gleichem Gesundheitsstatus wurden überprüft. Wesentliche Eintragsquelle für Salmonellen waren auf allen Betrieben die eingestallten Ferkel. Der Anteil der Tiere, die Salmonellen ausschieden, konnte durch die Verabreichung eines grob vermahlenen Futters reduziert werden. In der Versuchsgruppe, die zusätzlich Kalium-Diformiat bei gleichzeitigem Einsatz eines schrotförmigen Futters erhielt, war die Nachweisrate geringgradig höher. Die Versuche zeigten, dass eine grobe Vermahlung der Futtermittel zusammen mit dem Einsatz von Säureprodukten ein geeignetes Mittel zur Senkung der Salmonellenbelastung in der Schweinemast darstellen kann. Beim Einsatz von grob vermahlenem Futter erreichen größere Stärkemengen den hinteren Dünn-/Dickdarmbereich und stehen dort zur Bildung von flüchtigen Fettsäuren zur Verfügung. Aus diesen Fütterungsversuchen ergeben sich neue Herausforderungen für die Mischfutterproduktion. Denn Futtermittel werden derzeit u.a. wegen der Entmischungsproblematik fein vermahlen. Möglicherweise kann es also sinnvoll sein, nicht auf maximale Stärkeverdauung zu setzen, sondern bewusst einen höheren Stärkeanteil im Futter in Kauf zu nehmen, damit dieser im Dickdarm praebiotische Wirkungen entfalten kann. Die Wissenschaftler berichteten über diese Untersuchungen in der Zeitschrift Der praktische Tierarzt.


Quelle: AID