06.06.2012rss_feed

Expertentreff beim 3-Länder und ZAR-Seminar

Das traditionelle 3-Länderseminar Deutschland - Österreich - Schweiz und ZAR-Seminar fand dieses Jahr am 23. und 24. Mai am Heffterhof in Salzburg statt. Rund 150 Teilnehmer folgten der Einladung zu dieser Fachveranstaltung, die zuletzt im Jahre 2000 in Österreich stattfand.

Dr. Leopold Kirner (Bundesanstalt für Agrarwirtschaft) analysierte die österreichische Rinderzucht aus heutiger und zukünftiger Sicht im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) bis 2020. Österreichs Familienbetriebe zählen zwar zu den stabilsten im internationalen Vergleich, Milch wird aber aufgrund der Strukturen und der Standortbedingungen im Vergleich zu anderen westeuropäischen Betrieben um rund 10 bis 20 Cent je kg teurer produziert.

In Zeiten knapper werdender Ressourcen sind nachhaltige Produktionsweise wichtiger denn je, berichtet Dr. Martin Elsäßer (LAZBW). Die Milchproduktion in der EU ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Aus diesen Gründen wurde 2009 das INTERREG-Projekt Dairyman (Dairy Management) ins Leben gerufen. Projektpartner sind neben dem Landwirtschaftlichen Zentrum Baden Württemberg (LAZBW) in Aulendorf 13 weitere Institutionen sowie 135 Milchviehbetriebe aus Frankreich, Deutschland, Irland und den Benelux- Staaten.

Die Rinderhaltung aus Sicht der Gesellschaft Dr. Kay-Uwe Götz vom LfL Grub erläuterte, wie die Nutztierhaltung in der heutigen Gesellschaft gesehen wird. Die Prognosen für die Nachfrage von tierischen Erzeugnissen gehen von einem erheblichen Zuwachs in den nächsten 50 Jahren aus. Diese Entwicklung zieht einen enormen Strukturwandel, eine regionale Konzentration und verstärkte Spezialisierung und Technisierung der Betriebe mit sich und wird in der Gesellschaft durchaus kritisch gesehen.

Dr. Markus Zemp (Präsident Braunvieh Schweiz) berichtete, dass sich die Liberalisierung der Tierzucht in der Schweiz positiv auf die Rinderzucht auswirkte. Der Besamungsdienst wurde unter dem Konkurrenzdruck kundenfreundlicher, die Qualität der Besamung gemessen an der NRR 56 stieg ebenso die Vermarktung von 500.000 exportierten Samenportionen im Jahre 2011. Am Nachmittag stand die Besichtigung des Betriebes Johann Kriechhammer, Fleckviehzuchtbetrieb mit 100 Milchkühen in Schleedorf im Flachgau sowie des Mutterkuhbetriebes (11 Kühe) mit den Generhaltungsrassen Pinzgauer und Pustertaler Sprintzen von Thomas Strubreiter (Obmann Arche Austria) aus Scheffau bei Golling auf dem Programm.

Quelle: ZAR