21.12.2016rss_feed

Projekt Ringelschwanz zeigt noch keine Lösungen auf

Wir haben großen Respekt vor allen Betriebsleitern, die sich an dem Projekt Ringelschwanzprämie beteiligt haben. Die Ergebnisse können wir aber noch nicht als Erfolgsgarant für unsere 6.000 Schweine haltende Betriebe sehen. Hermann Wester, Vorsitzender im Landvolk-Veredelungsausschuss, warnt vor zu hohen Erwartungen an das Pilotprojekt.


Gerade einmal knapp über 100 Höfe und etwas mehr als 100.000 Tiere waren bislang in die einjährige Testphase des Landes eingebunden. Leider wurden nur Mastbetriebe berücksichtigt, es müssen auf jeden Fall Sauen- und Ferkelaufzuchtbetriebe mit einbezogen und an der Prämie beteiligt werden, darauf haben wir wiederholt hingewiesen ergänzt Lars Prigge für den Arbeitskreis Sauenhaltung im Landvolk Niedersachsen. Die Tierhalter sehen noch enormen praxisorientierten Forschungsbedarf. Die Politik muss den aktiven Tierhaltern Lösungen anbieten, wie sie mit dem Thema Ringelschwanz auch echten Tierschutz betreiben können, sagt Prigge. Er sieht das Interesse der Tierhalter, sich auf erfolgreichen Höfen umzuschauen und von dort Anregungen für den eigenen Betrieb mitzunehmen. Als Erfolg wertet er auch die äußerst geringen Verletzungen bei QS-konform kupierten Tieren. Selbst wenn alle Faktoren nach heutigen Erkenntnissen stimmig seien, könne die Caudophagie Tierhalter überraschen. Das Risiko trägt allein der Bauer!, verdeutlicht Prigge.

Ähnlich verhalten optimistisch wertet die ISN die Ergebnisse: Wir haben gemeinsam noch dicke Bretter zu bohren, bis wir gänzlich auf das Kupieren der Schwänze verzichten können, wird Heinrich Dierkes, Vorsitzender der ISN, zitiert. Als richtig habe sich erwiesen, mit möglichst kleinen Tierzahlen zu starten und damit Schritt für Schritt und besonnen vorzugehen. Gleichzeitig warnt die ISN vor einer Überinterpretation der Ergebnisse.

Originalmeldung (LPD)

Ringelschwanz.info

Quelle: LPD