26.09.2025rss_feed

DGfZ-Preisverleihung 2025: Herausragende Nachwuchsforschung ausgezeichnet

Im Rahmen ihrer Jahrestagung hat die Deutsche Gesellschaft für Züchtungskunde (DGfZ) auch in diesem Jahr wieder exzellente wissenschaftliche Arbeiten junger Nachwuchswissenschaftler gewürdigt. Seit 2004 verleiht die DGfZ jährlich Preise für herausragende Qualifikationsarbeiten im Bereich der Nutztierwissenschaften – mit dem Ziel, wissenschaftliche Stärke zu fördern und den Nachwuchs zu motivieren. Wie in den Vorjahren war die Zahl der Bewerbungen hoch und das Niveau der eingereichten Arbeiten beeindruckend. Die Jury hatte keine leichte Aufgabe. Die Bewertung erfolgte selbstverständlich unabhängig und anonym, wobei Jurymitglieder keine eigenen betreuten Arbeiten beurteilen dürfen.

Besonders bemerkenswert: In der Kategorie Dissertation lagen die beiden bestbewerteten Arbeiten nur 0,03 Punkte auseinander – ein denkbar knappes Ergebnis, das die außergewöhnliche Qualität der Einreichungen unterstreicht. Angesichts dieser bemerkenswerten Leistungen haben wir im Präsidium entschieden, den Preis für Dissertationen in diesem Jahr zweimal zu vergeben, so der Präsident der DGfZ, Ich freue mich daher, hier heute gleich drei herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen würdigen zu können.

 


Kategorie Dissertation: Zwei Preisträgerinnen ausgezeichnet

 


v.l.n.r. Dr. Bettina Bongartz, Dr. Paula Reich, Hans-Willi Warder

v.l.n.r. Dr. Bettina Bongartz, Dr. Paula Reich, Hans-Willi Warder

Dr. Paula Reich von der Universität Göttingen mit ihrer Dissertation: Application of imputed sequence-level genotypes to genomic analyses in German Warmblood horses.


Frau Dr. Reich wurde für ihre mit summa cum laude bewertete Dissertation ausgezeichnet. Sie befasst sich in Ihrer Arbeit eingehend mit der Fragestellung der Genomik komplexer Merkmale und der genomischen Selektion beim Pferd. Besonders die Entwicklung eines Referenzpanels für die Imputation sowie die genomische Analyse des Stockmaßes und weiterer äußerer Merkmale haben in der Branche Beachtung gefunden. Die Arbeit überzeugt durch methodische Tiefe, eine exzellente Diskussion und ein
bemerkenswertes Verständnis für die genetischen Zusammenhänge in der
Pferdezucht. Ihre Ergebnisse wurden bereits in renommierten Fachzeitschriften veröffentlicht und sie hat ihre Forschung auf zahlreichen
nationalen und internationalen Tagungen präsentiert.


v.l.n.r. Dr. Bettina Bongartz, Dr. Helen Schneider, Hans-Willi Warder

v.l.n.r. Dr. Bettina Bongartz, Dr. Helen Schneider, Hans-Willi Warder

Dr. Helen Schneider von der Universität Hohenheim mit ihrer Dissertation: Detailed genomic analysis of correlation and causality between milk production and health traits in German Holstein cattle using high-dimensional genomic data and novel statistical methods


Frau Dr. Schneider überzeugte mit einer hochkomplexen Arbeit im Bereich der Tiergenetik, die im Rahmen eines DFG-Projekts entstand und mit summa cum laude bewertet wurde. Ihre Forschung zeigt eindrucksvoll, wie moderne genomische Methoden genutzt werden können, um genetische Zusammenhänge in der Milchrinderzucht zu entschlüsseln. Sie hat
zudem sehr wissenschaftlich gearbeitet und sich in dieser Zeit zu einer
beeindruckenden Forscherpersönlichkeit entwickelt, die ihre Arbeiten
hervorragend auf nationalen und internationalen Tagungen präsentierte.

 


v.l.n.r. Dr. Bettina Bongartz, Claudia Lauer-Weich, Hans-Willi Warder

v.l.n.r. Dr. Bettina Bongartz, Claudia Lauer-Weich, Hans-Willi Warder

In der Kategorie Masterarbeit fiel die Wahl der Jury auf Frau Claudia Lauer-Weich von der Universität Hohenheim schrieb ihre Masterarbeit zum Thema: Untersuchung zu Selektionsmerkmalen zur züchterischen Reduktion von Schwanzverletzungen und Bursen bei Mastschweinen. Ihre Arbeit basiert auf Daten aus dem EIP-AGRI-Projekt GenEhtisch und verbindet wissenschaftliche Tiefe mit hoher praktischer Relevanz. Sie beschäftigte sich mit zwei tierschutzrelevanten Merkmalsgruppen – Schwanzverletzungen und Bursen – und zeigte dabei ein bemerkenswertes Verständnis für die ethischen und züchterischen Herausforderungen. Ihre Fähigkeit, komplexe statistische Modelle sicher anzuwenden und kritisch zu reflektieren, wurde von der Jury besonders gewürdigt.


v.l.n.r. Claudia Lauer-Weich, Dr. Helen Schneider, Dr. Paula Reich

v.l.n.r. Claudia Lauer-Weich, Dr. Helen Schneider, Dr. Paula Reich