18.09.2019rss_feed

Prof. Dr. Karl Schellander mit der Hermann-von-Nathusius-Medaille geehrt

In Anerkennung seiner außerordentlichen national und international hoch angesehenen wissenschaftlichen Leistungen auf den Gebieten der funktionalen Genomik, auf dem Forschungsfeld der präimplantativen Genetik und Embryobiotechnologie verlieh die Deutsche Gesellschaft für Züchtungskunde Prof. Dr. Karl Schellander auf der diesjährigen DGfZ/GfT-Vortragstagung an der Universität Gießen die Hermann-von-Nathusius-Medaille.

 

v.l.n.r.: Prof. Dr. Karl Schellander, Dr. Otto-Werner Marquardt

v.l.n.r.: Prof. Dr. Karl Schellander, Dr. Otto-Werner Marquardt


Mit seinen Beiträgen zur Identifizierung von genetischen Komponenten der Merkmalsvariation beim Schwein und Rind hat Karl Schellander hohes Renommee erworben. Dabei hat er gleich zwei Forschungsfelder in der Molekulargenetik und Biotechnologie äußerst erfolgreich bearbeitet. Seine ursprünglich am Modelltier Maus durchgeführte Forschung in der präimplantativen Genetik und Embryobiotechnologie hat Herr Schellander als Tierzuchtprofessor auch beim Rind erfolgreich fortgesetzt und durch molekulare Studien an in-vitro und in-vivo produzierten Embryonen deren Entwicklungskompetenz untersucht. Neue Erkenntnisse zur Regulation der Expression maternaler und embryonaler Gene in der präimplantativen Entwicklung waren richtungsweisend für die Forschung und praktische Umsetzung von Lösungen zur Verbesserung der embryonalen Entwicklungskompetenz. Seine Expertise für molekulargenetische und reproduktionsbiotechnologische Lösungsansätze zur Verbesserung wichtiger Merkmale beim Schwein und Rind hat er immer mit Blick auf die Relevanz für die praktische Tierzucht eingebracht und im Dialog mit Praktikern hinterfragt und ausgerichtet.

Über 400 wissenschaftliche Publikationen und Vorträge, davon mehr als 250 Originalarbeiten in höchst renommierten wissenschaftlichen Journalen, die mehr als 6000-mal zitiert wurden, entstammen den Forschungsarbeiten Professor Schellanders. Auch als Doktorvater und Mentor von Nachwuchswissenschaftlern hat er sich einen Namen gemacht. Mehr als 70 Dissertationen und fünf Habilitationen sind unter seiner Betreuung abgeschlossen worden.


Karl Schellander hat sich in zahlreichen nationalen und internationalen Gremien engagiert und hat ehrenvolle Positionen innegehabt. So war er von 2014 bis 2017 Präsident der Gesellschaft für Tierzuchtwissenschaften e.V. und von 2014 bis 2018 Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Züchtungskunde, die ihn in diesem Jahr auch im Rahmen ihrer Mitgliederversammlung ehrte und verabschiedete.

Sein beeindruckendes und hochgeschätztes Engagement als Professor in der Lehre, Doktorvater und Mentor, Forscher und Kooperationspartner sowie Gutachter, Experte und Berater macht Karl Schellander zu einem hervorragenden Vertreter der Deutschen Tierzuchtwissenschaft und führenden deutschen Tierzuchtwissenschaftler – also zu einem würdigen Träger der Hermann-von-Nathusius-Medaille.

Die Hermann-von-Nathusius-Medaille wird seit 1928 in Gedenken an einen der bedeutendsten Wissenschaftler der deutschen Tierzucht gestiftet. Mit ihr werden Persönlichkeiten auf dem Gebiet der Nutztierwissenschaften im Sinne des Stiftungsgedankens ausgezeichnet.

Quelle: DGfZ

Verabschiedung in der DGfZ-Mitgliederversammlung: v.l.n.r.: Prof. Dr. Karl Schellander, Dr. Otto-Werner Marquardt

Verabschiedung in der DGfZ-Mitgliederversammlung: v.l.n.r.: Prof. Dr. Karl Schellander, Dr. Otto-Werner Marquardt