Die EU will die Gruppenhaltung von Sauen rechtzeitig umsetzen
EU-Gesundheitskommissar John D a l l i hat die europäischen Agrarminister am Montag vergangener Woche aufgerufen, die neuen Vorschriften zur Gruppenhaltung von Sauen fristgerecht zum 1. Januar 2013 umzusetzen. Nach den Verzögerungen bei der Legehennenrichtlinie will Dalli alles daran setzen, eine ähnliche Situation beim nächsten Jahreswechsel zu vermeiden.
Er bekräftigte, die bessere Umsetzung von EU-Vorschriften in den Mitgliedstaaten zu einer Priorität machen zu wollen. Der unterschiedliche Stand verzerre den Wettbewerb zwischen EU-Erzeugern und untergrabe die Glaubwürdigkeit der Gemeinschaft, wenn sie auf internationaler Ebene mehr Tierschutz einfordere. Dalli kündigte an, den nächsten Agrarrat im März dazu zu nutzen, den Umsetzungsstand der Sauengruppenhaltung zu messen.
Hinsichtlich der neuen EU-Tierschutzstrategie bis 2015 hob der Kommissar hervor, den Verbrauchern mehr Anhaltspunkte an die Hand geben zu wollen, um beim Kauf tierischer Produkte eine informierte Wahl zu treffen. Gleichzeitig gab er weitere Hinweise, wie sich seine Behörde die neuen ergebnisorientierten Indikatoren zur Tierwohlfahrt vorstellt: Um Hitzestress vorzubeugen, sollen beispielsweise keine Vorgaben zur Umgebungstemperatur gemacht werden. Vielmehr sollen Landwirte auf Anzeichen der Unwohlseins des Tiere achten, beispielsweise, wenn sie hecheln oder Wasser und Schatten suchen. Der schwedische Minister Eskil E r l a n d s s o n sprang Dalli besonders zur Seite und bezeichnete die bestehenden Regeln als nicht ausreichend. Mehrere andere Mitgliedstaaten hingegen, darunter Frankreich und Spanien, warnten mit Blick auf internationale Verhandlungen vor Schnellschüssen und forderten vergleichbare Standards von Drittstaaten, damit die EU-Produktion nicht untergraben werde. Die dänische Ratsvorsitzende Mette G j e r s k o v zeigte sich im Anschluss vor Journalisten beeindruckt von einer Online-Petition, mit der 1 Millionen EU-Bürger eine Obergrenze von acht Stunden für Tiertransporte fordern. (http://www.8hours.eu/8hours_de)
Quelle: AgE