Nachhaltige Tierproduktion im Mittelpunkt der Beratungen

Was kann die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) zu einer nachhaltigen Tierproduktion in Europa beitragen? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Informellen Agrarministertreffens vom 29. bis 31. Mai 2011 im ungarischen Debrecen. Die europäische Landwirtschaft muss ihren Beitrag zur Bewältigung künftiger Herausforderungen steigern. Dabei spielen die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige europäische Tierproduktion eine wichtige Rolle. Die Tierproduktion leistet in vielen ländlichen Regionen einen großen Beitrag zur Wertschöpfung und Beschäftigung, sagte der Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Robert Kloos, am Dienstag am Rande des Treffens, zu dem die ungarische Ratspräsidentschaft eingeladen hatte.

Bei dem Treffen berichtete Kloos über den aktuellen Sachstand zum EHEC-Geschehen in Deutschland. Derzeit werde mit Hochdruck die Herkunft der belasteten Ware geklärt, damit die Produkte unverzüglich vom Markt genommen werden können. Das BMELV habe frühzeitig einen Krisenstab eingerichtet und stehe in engem Kontakt mit den für die Lebensmittelüberwachung zuständigen Länderbehörden sowie mit der Europäischen Kommission, um weitere Schutzmaßnahmen mit den EU-Partnern schnell und eng abzustimmen. Zudem gebe es einen ständigen Informationsaustausch mit dem Robert-Koch-Institut, dem Bundesinstitut für Risikobewertung und dem Bundesgesundheitsministerium. Nach dem Fund der Bakterien auf Gurken aus Spanien stehe Bundesministerin Aigner zudem im engen Austausch mit ihrer spanischen Amtskollegin. Zum Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher habe das Robert-Koch-Institut und das Bundesamt für Risikobewertung frühzeitig Verzehrshinweise für die Verbraucher herausgegeben. Solange die Infektionsquelle nach Einschätzung von Experten weiterhin aktiv sei, bleibe diese Empfehlung gültig. Wir haben großes Verständnis für den Unmut und die Sorgen der Bauern, die jetzt unter massiven Einbußen leiden, obwohl sie hochwertige Ware produzieren und dies teilweise sogar noch mit Untersuchungen belegen. Aber solange wir uns in einer Zeit der Ungewissheit befinden und nicht zweifelsfrei feststeht, wie und wo die Keime in die Lebensmittelkette gekommen sind, ist besondere Vorsicht geboten, sagte Kloos. Gleichwohl müssen wir uns aber schon heute mit den Folgen für die Bauern beschäftigen. Die Kaufzurückhaltung der Verbraucherinnen und Verbraucher habe zu massiven Absatzeinbrüchen bei den Gemüseproduzenten geführt. Wir bauen hier mit anderen europäischen Mitgliedstaaten auf die Unterstützung der Europäischen Kommission, die entsprechende Maßnahmen prüfen soll. (BMELV)