17.11.2008rss_feed

Bundeskabinett stimmt Deutscher Antibiotika-Resistenzstrategie (DART) zu

Das Bundeskabinett hat am Mittwoch der Deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie (DART) zugestimmt. Es handelt sich um eine gemeinsame Strategie des Bundesministeriums für Gesundheit, des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Zentrales Ziel der Strategie ist, Resistenzen gegen Antibiotika zu reduzieren.

Bundesministerin für Gesundheit Ulla Schmidt hat die Antibiotika-Resistenzstrategie im Kabinett vorgestellt und erklärt dazu: Infektionskrankheiten sind auch in Deutschland nach wie vor eine Gefahr für die Bevölkerung. 2006 starben über 40.000 Menschen an den Folgen einer Infektion. Die Behandlung wird immer schwieriger, weil Antibiotika zu oft unnötig und ungezielt eingesetzt werden und dadurch die Zahl der resistenten Erreger steigt. Es kann verhängnisvoll sein, wenn ein Antibiotikum in einer lebensbedrohlichen Situation nicht mehr wirkt, weil Infektionserreger bereits wider-standsfähig (resistent) geworden sind. Mit der Deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie bekämpfen wir im human- und veterinärmedizinischen Bereich konsequent die Hauptursachen für die Entstehung und Ausbreitung von Resistenzen.

Insbesondere der nicht sachgerechte Einsatz von Antibiotika und die inkonsequente Anwendung von Empfehlungen zur Prävention von Infektionen sind für die zunehmende Resistenzentwicklung verantwortlich. DART definiert im Gesundheitssektor 10 Ziele und 42 Aktionen in den folgenden zentralen Handlungsfeldern:

Überwachungssysteme zur Antibiotika-Resistenz- und Antibiotika-Verbrauchssituation in Deutschland ausbauen

Überwachungssysteme zur Antibiotika-Resistenz- und zur Antibiotika-Verbrauchssituation in Deutschland werden gestärkt, damit diese Informationen an die Antibiotika verordnenden Ärztinnen und Ärzte zurückgeleitet werden können.

Verhütungs- und Bekämpfungsmaßnahmen zur Reduzierung von Antibiotika-Resistenzenstärken

Um den gezielten Einsatz von Antibiotika zu erreichen, soll insbesondere die Anwendung von Empfehlungen zur Antibiotika-Therapie verbessert werden.

Aus-, Weiter- und Fortbildung von Gesundheitsberufen verbessern

Durch eine entsprechende Verankerung der Problematik in der Aus-, Weiter- und Fortbildung wird der Grundstein für eine angemessene Anwendung von Antibiotika und für die Bekämpfung von Infektionserregern gelegt.

Zusammenarbeit fördern

Die Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten in der Gesundheitsversorgung im ambulanten und stationären Bereich soll gestärkt werden.

Forschung und Evaluierung vernetzen und intensivieren

Die Maßnahmen zur Eindämmung von Antibiotika-Resistenzen sollen zukünftig auf eine verbesserte wissenschaftliche Grundlage gestellt werden.

Bereich der Tierhaltung, Lebensmittelkette und tierärztliche Tätigkeit

In den Bereichen Tierhaltung, Lebensmittelkette und tierärztlichen Tätigkeit konzentriert sich DART auf:

  • die Erfassung und Überwachung der Antibiotika-Resistenzsituation
  • die Förderung des verantwortungsvollen Umgangs mit Antibiotika durch Tierärzte und Landwirte sowie auf Managementmaßnahmen zur Minimierung von Resistenzen
  • die Stärkung von Maßnahmen zur Verhinderung von Infektionskrankheiten
  • die Zusammenarbeit mit der Humanmedizin.

    DART trägt dazu bei, die Wirkung von Antibiotika in der Human- und Veterinärmedizinauch zukünftig zu sichern. Die Umsetzung von DART muss in einem konzertierten Zusammenwirken einer Vielzahl von Akteuren erfolgen, so das Ministerium.

  • Quelle: AHO