16.05.2019rss_feed

Europäische Rinderzüchter tagen im Rahmen des Drei-Länder-Seminars in Baden-Württemberg

Gut besucht: Das Drei-Länder-Seminar 2019; @DGfZ

Gut besucht: Das Drei-Länder-Seminar 2019; @DGfZ


Vom 14.-16. Mai 2019 traf sich das Who is Who der süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Rinderzucht zu ihrem Drei-Länder-Seminar in Bad Waldsee. Es ist schon Tradition, dass sich Zuchtunternehmen, Zuchtverwaltung und Wissenschaftler zu einer Tagung treffen, auf der aktuelle Forschungsergebnisse und Entwicklungen in den Rinderzuchtorganisationen präsentiert werden. In diesem Jahr hatte das Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg und die Rinderunion Baden-Württemberg eingeladen.


 

In einem intensiven Austausch diskutierten die über 70 Teilnehmer nicht nur die Erfassung von Gesundheitsdaten und die Entwicklung neuer Zuchtwerte, sondern informierten sich auch über politische Entscheidungen und gesellschaftliche Rahmenbedingungen in den jeweiligen Ländern. Mit einem Referenten der Böhmisch-Mährischen Züchtergesellschaft konnte auch ein Blick auf die interessante Situation der Rinderzucht in Tschechien geworfen werden.

Schwerpunkte des Seminars waren das genomische Herdenmanagement, die weibliche Lernstichprobe sowie der Datenzugang und die Datensicherung für die bäuerlichen Betriebe. Alle drei Länder sind in ähnlichen Projekten zur Erfassung dieser umfangreichen Daten - speziell der Gesundheitsdaten - engagiert, um den Landwirten letztendlich eine verbesserte Basis zur Anpaarung anbieten und damit ihren Betriebserfolg sichern zu können. Die vorbildliche enge Abstimmung zwischen den Beteiligten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz garantieren einen Vergleich der Projekt-Ergebnisse und Synergieeffekte.

Für die Landwirte liegt der Benefit der Projekte zur Etablierung einer Kuhlernstichprobe klar auf der Hand: Mit den genomischen Zuchtwerten ist das Herdenmanagement optimierbar und ein größerer Zuchtfortschritt zu erzielen. Genotypisierte und leistungsgeprüfte weibliche Tiere stellen ein enormes Potential für ein modernes Zuchtprogramm dar. Sie tragen dazu bei, die Genauigkeit der Selektion auf allen Selektionspfaden zu erhalten und weiter zu steigern. Außerdem sorgen sie dafür, für noch nicht etablierte Merkmale in überschaubaren Zeiträumen eine praxisrelevante Selektionsgenauigkeit zu erreichen. Landwirte, die an den Projekten teilnehmen, profitieren zudem von einer sehr kostengünstigen Typisierung ihrer Tiere, einer engmaschigen Betreuung und somit von einer spürbaren Verbesserung ihrer Rinderzucht.

Abgerundet wurde das Programm durch die Besichtigung eines Fleckviehbetriebs in Horgenzell.

Ein ausführlicher Bericht wird in der Züchtungskunde erscheinen.

Quelle: Dr. Bettina Bongartz (DGfZ)