21.08.2009rss_feed

Fachhochschule Osnabrück erstmals mit Studienschwerpunkt Geflügel

Die Fachhochschule Osnabrück bietet zum Wintersemester 2009/2010 erstmals ein agrarwissenschaftliches Studium mit dem Schwerpunkt Geflügel an. Anlass war der Fachkräftemangel in der Geflügelwirtschaft. Besonders im mittleren Management brauchen wir Spezialisten, sagt FH-Koordinator Professor Dr. Robby Andersson.

Bisher würden sich nur drei bis fünf Prozent der Studenten nach ihrem Abschluss für den Einstieg in die Geflügelwirtschaft entscheiden. Wir wollen mit unserem neuen Profil Neugier wecken und Nachwuchs ausbilden, sagt Prof. Andersson gegenüber dem Landvolk-Pressedienst. Gemeinsam mit zehn Partnern aus der Wirtschaft hat die Fachhochschule ein anspruchsvolles Programm zusammengestellt. Dazu gehören Praktika im In- und Ausland, Exkursionen nach Großbritannien und Amerika sowie der direkte Einblick in die Tierhaltung. Internationale Fachreferenten sollen ebenso nach Osnabrück kommen wie Spezialisten, die aus der Praxis der Betriebe berichten. Über E-Learning können die Studenten sich mit den Referenten austauschen, die nicht vor Ort sind.

Die Studenten vertiefen neben dem agrarwissenschaftlichen Grundstudium und den Nutztierwissenschaften ihr Wissen im Geflügelbereich. Nach sechs Semestern können sie den Abschluss Bachelor of Sciene erwerben. Die Berufsaussichten bezeichnet Prof. Andersson als hervorragend. Die Absolventen können als Arbeitgeber nicht nur Zuchtunternehmen ansprechen, sondern Firmen der Ernährungsindustrie, Kontrollstellen oder Futtermittelproduzenten. Die Osnabrücker Initiative wird ausdrücklich vom Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft begrüßt. Der Verband versucht zusätzlich, Schulabgänger zu einer Ausbildung als Tierwirt/Geflügel zu motivieren.

Die Voraussetzung für die Zulassung an der FH Osnabrück sind die Fachhochschulreife oder vergleichbare Abschlüsse. Außerdem ist ein Praktikum von mindestens zwölf Monaten in einem anerkannten landwirtschaftlichen Ausbildungsbetrieb erforderlich. Mindestens zehn Monate müssen vor Aufnahme des Studiums absolviert sein. Eine abgeschlossene Ausbildung zum Tierwirt oder zum Landwirt wird angerechnet. Außerdem berechtigt eine Meisterausbildung zum Studium an der FH. In Niedersachsen liegt der Schwerpunkt der deutschen Geflügelwirtschaft, jeder zweite Geflügel haltende Betrieb ist hier angesiedelt. Zudem gibt es im Nordwesten viele Unternehmen aus dem vor- und nachgelagerten Bereich der Geflügelwirtschaft. (AHO)