30.03.2010rss_feed

Milchquotenausnutzung: Kommt es in Deutschland zur Punktlandung?

Ob es bei der Ausnutzung der deutschen Milchquote zu einer Punktlandung kommt oder aber eine Überschreitung droht, ist kurz vor Auslaufen des aktuellen Milchwirtschaftsjahres unter Marktexperten umstritten. Für Monika Wohlfarth von der Zentrale Milchmarkt Berichterstattung GmbH (ZMB) spricht wenig dafür, dass die heimischen Erzeuger die anteilige Milchquote 2009/10 überliefern werden.

Diese kürzlich im Rahmen des Berliner Milchforums getätigte Aussage der ZMB-Geschäftsführerin steht im Widerspruch zur Einschätzung von Martin van Driel von der Generaldirektion Landwirtschaft der EU-Kommission, der zuvor Deutschland als eines der EU-Länder nannte, die ihre Milchquote 2009/10 wahrscheinlich überziehen werden, womit auf die Milchviehhalter eine Superabgabe zukommen könnte. Die deutschen Milcherzeuger sind der ZMB-Expertin zufolge mit sehr hohen Anlieferungen ins Quotenjahr 2009/10 gestartet. In den letzten Monaten haben sich die Milch-Anlieferungen aber deutlich abgeflacht und liegen kurz vor Schluss des Ende März auslaufenden Quotenjahres sehr nah an der Vorjahreslinie. Damit sei das Risiko einer Quoten-Überlieferung deutlich gesunken. Zwar gebe es häufiger Abweichungen zwischen den nach der Milch-Meldeverordnung erfassten Mengen und der endgültigen Abrechnung vom Hauptzollamt. Ich werte das Risiko einer Überlieferung trotzdem als gering, so die Milchmarktexpertin. In den letzten Jahren gehöre Deutschland regelmäßig zu den EU-Ländern mit guter Quotenausnutzung, was für eine hohe Wettbewerbsfähigkeit spreche. Dies könnte sich durch den Einfluss der Politik aber schon bald ändern. Die Förderung der Biogasproduktion über das Erneuerbare Energien Gesetz entziehe der Milchproduktion kontinuierlich Flächen, konstatierte Wohlfahrt im Rahmen ihres Beitrages zum Berliner Milchforum, das der Deutsche Bauernverband (DBV) gemeinsam mit dem Milchindustrie-Verband (MIV) kürzlich erstmals in der Hauptstadt ausgerichtet hat. (ADR)