14.05.2014rss_feed

Neue Impulse auf der DLQ-Frühjahrstagung 2014 in Weimar

Der Deutsche Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen e. V. (DLQ) stellte sich erneut dem Thema Tiergesundheit und Tierwohl und setzte seine inhaltliche Arbeit hierzu auf seiner Frühjahrstagung fort. Zu dieser konnte der Vorsitzende Anton Fortwengel am 28. und 29. April 2014 die DLQ-Mitglieder in Weimar begrüßen. Mit der Organisation der Tagung und der Fachexkursion zur LAPROMA Erzeuger- und Handels AG, bei der u.a. das erste vollautomatische Melkkarussell in Europa besichtigt wurde, sorgte der gastgebende Thüringer Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen in der Tierzucht e. V. für einen perfekten Rahmen.


Dass in den kommenden Jahren die Tiergesundheit und das Tierwohl ein zentrales Thema in der landwirtschaftlichen Tierhaltung sein werden, verdeutlichten die Ausführungen von Dr. Anke Bokeloh, Leiterin des Referates Tierschutz, Tierarzneimittel, Berufsangelegenheiten im Thüringer Ministerium. Sie informierte zum Inhalt und der möglichen Umsetzung des novellierten Tierschutz- und Arzneimittelgesetzes. Vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig referierte Dr. Hans-Hermann Thulke über Möglichkeiten der Tierwohlbewertung. In den intensiven Diskussionen wurde erkennbar, dass das bei den DLQ-Mitgliedern bereits vorhandene Wissen und die Daten zur Tierwohlbewertung besser an die Behörden, den Verbänden und der Praxis vermittelt werden müsse. Nur so kann die Einführung von Bewertungsverfahren sichergestellt werden, die verlässliche Aussagen mit einem für den Tierhalter vertretbaren Aufwand ermöglichen. Insofern fanden die Ausführungen des DLQ-Geschäftsführers Dr. Folkert Onken zur besseren Vermittlung des Leistungsspektrums der DLQ-Mitglieder breite Zustimmung und sollen umgesetzt werden. Ein sehr gutes Beispiel für dieses Leistungsspektrum präsentierten Dr. Maria Thielen, DLQ-Mitarbeiterin, und der stellvertretende Vorsitzende des LKV Bayern Dr. Jürgen Duda. Die von ihnen vorgestellte bundesweit abgestimmte Berechnung der Kennzahlen zum Eutergesundheitsmonitoring im Rahmen des Innovationsprojektes milchQplus ermöglicht eine baldige nationale Umsetzung in die landwirtschaftliche Praxis. Dies schließt die einheitliche Ermittlung der Vergleichswerte zu diesen Kennzahlen ein, mit denen die Milcherzeuger sich zu anderen Betrieben in der Region einordnen und somit vergleichen können.

In einem weiteren Vortrag stellte Dr. Duda die Auswertungsmöglichkeiten der vorhandenen Daten für Betriebe mit einem Melkroboter vor. Für die Optimierung des Managements präsentierte er den kürzlich vom LKV Bayern angebotenen Betriebsvergleich. Die Melkroboterbetriebe können dabei ihre eigene Entwicklung verfolgen, sowie ihren Betrieb mit anderen hinsichtlich der Kennzahlen für dieses Melkverfahren vergleichen. Auf ebenfalls großes Interesse stieß die Vorstellung der aufstrebenden Firma Qmilch Deutschland GmbH, die mit Milchkasein als Hauptbestandteil Faserstoffe, Granulate und Verpackungsschaum herstellt, bzw. dies ab 2016 im großen Umfang plant. Insbesondere die antiallergische Faser verspricht ein großes Marktpotential. Eine ressourcenschonende Herstellung wird durch die Gewinnung des Kaseins aus nicht verkehrsfähiger Milch realisiert.

Der Erfahrungsaustausch zu aktuellen Themen rundete diese informative Veranstaltung ab.

Quelle: DLQ