09.06.2009rss_feed

Schlachtsauenpreisempfehlung der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften auf neuer Basis

Die Vereinigung der EG`s für Vieh und Fleisch (VEZG) hat die Definition ihrer Schlachtsauennotierung aus aktuellem Anlass geändert. Die Änderung trägt den Gegebenheiten der praktischen Sauenvermarktung Rechnung.

Nach dem aktuell gültigen Fleischgesetz wird bei Lieferung von Schlachtvieh ein Preis frei Schlachtstätte notiert. Nun liefern aber die wenigsten Landwirte einen Zug Schlachtsauen (ca. 80 Sauen) direkt an eine Schlachtstätte. Die durchschnittliche Größe einer Ablieferungsgruppe der Ferkelerzeuger beträgt nach aktuellen Erhebungen der VEZG vier Sauen. Zur Beladung eines LKW`s mit Schlachtsauen und Fahrt zum Schlachtbetrieb müssen pro Tour oftmals sehr weite Strecken gefahren werden. Aufgrund der hohen Frachtkosten ist bei 10,- Euro Vorkosten noch ein zusätzlicher Betrag von 5 bis 6 Cent/kg zur Abdeckung der Transportkosten notwendig. Auch in Nordwestdeutschland sind letzlich Vorkosten von 10,- bis 35,- Euro (Einzelabholung von Sauen) zu kalkulieren.

Die aktuelle Marktumfrage der VEZG hat ebenfalls ergeben, dass die Preisspannen in der Sauenvermarktung derzeit extrem weit streuen. Ein Grund hierfür liegt in den immer größer werdenden Strukturunterschieden in der bundesdeutschen Ferkelerzeugung. Außerdem benachteiligen die immer schärfer werdenden Hygienevorschriften und Tiertransportrichtlinien die kleinstrukturierten Sauenhalter, die oft nicht mehr als 1 bis 2 Altsauen je Liefertermin abgeben können. Hier fallen Vorkosten an, die etwa der Höher der Großviehvermarktung
(Bullen/Kühe) entsprechen.

Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften notiert zukünftig (ab der 25. KW) einen ab-Hof-Preis bei einer Abgabe von 3 - 5 Sauen je Betrieb und Liefertermin. Der Preis wird erstmalig ab dem 12.06.2009 veröffentlicht. Die Marktinformation können unter der Rufnummer 09001
190-244 Freitags ab 14:00 Uhr abgehört werden.

Neuerungen bei Ferkelpreisempfehlung

Auch bei der Ferkelpreiserhebung, die seit der 23. Kalenderwoche von der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) für die Bundesrepublik Deutschland herausgegeben wird, hat es eine Neuerung gegeben. Im Gegensatz zu bisher üblichen Ferkelpreisnotierungen gibt die Vereinigung die Marktlage für die laufende Kalenderwoche bereits zu Wochenbeginn wieder. Neu ist auch, dass sich der Ferkelpreis auf eine 28 kg Gewichtsbasis in Kombination mit einer 200er Vermarktungspartiegröße bezieht. Damit werden aktuellen Entwicklungen in der Ferkelvermarktung Rechnung getragen. Jüngste Erhebungen zeigen, dass die durchschnittliche Partiegröße, die ein Sauenhalter verkauft, sich inzwischen bei rund 190 bis 200 Tieren pro Vermarktungspartie bewegt.
Die Verkaufsgewichte der Ferkel bewegen sich z. Zt. im Mittel oberhalb 28 kg.

Ein Grund für die Anhebung der Gewichtsbasis und der Vermarktungspartiegröße liegt auch in der Tatsache, dass die Preisdifferenz zwischen dem Ab-Hof-Preis des Ferkelerzeugers und dem Mästereinstandspreis in der letzten Zeit immer größer geworden ist. Durch die Neudefiniton soll der Einkaufspreis näher an den Verkaufspreis herangeführt und die Marttransparenz erhöht werden.

Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG) bündelt die Interessen der Erzeugergemeinschaften für Vieh- und Fleisch. Neben einem regelmäßigen fachlichen Austausch und der gemeinsamen Diskussion marktrelevanter Themen, sind die Erzeugergemeinschaften die einzigen Organisationen, auf die * 1 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (Marktstrukturgesetz, (* 11)) nicht angewendet wird. Die VEZG darf im Sinne dieses Gesetzes ihre Mitglieder bei der Preisbildung beraten und zu diesem Zweck gegenüber ihren Mitgliedern Preisempfehlungen aussprechen.

An der Erhebung der o.g. Preisempfehlungen nehmen daher auch führende bundesweit tätige Erzeugergemeinschaften teil.

Quelle: VEZG