19.02.2009rss_feed

Schweinepestgefahr durch infiziertes Schwarzwild

In einem Schreiben an die Agrarminister der Bundesländer hat der Zentralverband der Deutschen Schweineproduktion e.V. (ZDS) auf die große Gefahr hingwiesen, die für den Wirtschaftssektor von der stark expandierenden Wildschweinepopulation ausgeht.

Wildschweine sind ein Reservoir für das Schweinepestvirus, wie die aktuell positiven Befunde im südlichen NRW und rechtsrheinischen Rheinland-Pfalz wieder einmal gezeigt haben. Der Nachweis der Schweinepest hat strikte Restriktionen für die jeweilige Region zur Folgen, die eine Ausbreitung der Seuche verhindern sollen. Für die Schweinehalter resultieren daraus erhebliche Kostenbelastungen durch Bestandsuntersuchungen und durch Vermarktungsbeschränkungen, und zwar völlig ohne eigenes Verschulden. Bei Verschleppung der Schweinepest in Hausschweinebestände verschärft sich die Situation dramatisch durch zusätzliche Handelsrestriktionen; der gesamte deutsche Schweinefleischhandel, mit einem erheblichen Exportanteil, wäre davon betroffen.

Aus diesem Grunde appelliert der ZDS an die Minister und alle Beteiligten, sich der großen Gefahr und der jeweiligen Verantwortung bewusst zu sein. Insbesondere gelte es, die Schwarzwildpopulation durch intensive Bejagung deutlich zu reduzieren und durch die strenge Einhaltung von Hygienevorschriften ein Infektion von Hausschweinebeständen zu verhindern. Jeglicher Kontakt zwischen Wild- und Hausschweinen (z.B. in Auslaufhaltungen oder indirekt durch Jagdbeteiligte) muss strikt unterbinden werden.

Die Behörden sind aufgefordert, die Krisenpläne für den Fall eines Seuchenausbruchs in einem Hausschweinebestand zu aktualisieren und einen Bereitschaftszustand sicherzustellen, um im Sinne der Schadensbegrenzung ggfs. sofort und effizient handeln zu können.

Der aus ZDS-Sicht bestehende Handlungsbedarf ist in dem beigefügten Prioritätenkatalog nachzulesen.

Quelle: ZDS