DGfZ-Newsletter vom 23. Dezember 2015
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Inhalt
- SUS-Fachtagung 2016
- 49. Jahrestagung "Physiologie & Pathologie der Fortpflanzung" und 41. Veterinär-Humanmedizinische Gemeinschaftstagung
- 8. Leipziger Tierärztekongress mit Industrieausstellung vetexpo
- Gentest für Cholesterin Defizit Erbkrankheit bei Holstein Rindern verfügbar
- Holsteiner Verband: Strukturreform beschlossen und neue Vorstände gewählt
- Wettbewerbsverzerrungen durch nicht fristgerechte Umstellung auf Gruppenhaltung
- Dr. Reinhard Reents als Interbull-Vorsitzender wiedergewählt
- Deutsche Rinderzucht erwirtschaftet 911 Mio. Euro im Wirtschaftsjahr 2013/14
- Newsletter der europäischen SAVE Foundation erschienen
- Fleckvieh-Haplotyp 5 (FH5)
1. SUS-Fachtagung 2016
Die SUS veranstaltet zum zweiten Mal die Fachtagung Schweinehaltung mit Perspektive. Die 2. SUS-Tagung richtet sich an Betriebsleiter, Tierärzte sowie Organisationen und Firmen aus dem vor- und nachgelagerten Bereich und wird am 1. März 2016 in Leipheim (bei Ulm) und am 2. März 2016 in Münster stattfinden. Auf der Tagung sollen praxisbewährte Strategien und neue Konzepte vorgestellt und nachfolgende Themen diskutiert werden:
- Anforderungen der Schweinemärkte erkennen und meistern
- Zukunftsfähige Betriebskonzepte für Familienbetriebe entwickeln
- Infektionskrankheiten beim Schwein strategisch begegnen
- Motivieren und Stehvermögen in Krisenzeiten stärken
2. 49. Jahrestagung "Physiologie & Pathologie der Fortpflanzung" und 41. Veterinär-Humanmedizinische Gemeinschaftstagung
Unter dem Dach der DVG-Fachgruppe Fortpflanzung und ihre Störungen
findet vom 10.-12. Februar 2016 an der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig die 49. Jahrestagung der Physiologie & Pathologie der Fortpflanzung und gleichzeitig 41. Veterinär-Humanmedizinische Gemeinschaftstagung statt.
Die Online-Anmeldung ist ab sofort freigeschaltet.
Alle Informationen zur Anmeldung, dem Programm und zur Abstracteinreichung finden Sie hier:
http://www.dvg.net/index.php?id=1897&contUid=0#c3496
Bitte beachten Sie: Die Deadline für die Abstracteinreichung ist der 30. Oktober 2015.
Das Tagungsthema Physiologie und Pathologie des weiblichen und männlichen Geschlechtsapparates
umfasst die folgenden Schwerpunkte:
I. Genetics, genomics, biochemistry
II. Gametes
III. Estrous cycle, pregnancy and peripartum period
IV. Periconceptional programming
V. Biotechnologies in reproduction
VI. Metabolic (im)balance and fertility
VII. Inflammation and fertility
VIII. Fertility control
3. 8. Leipziger Tierärztekongress mit Industrieausstellung vetexpo
8. Leipziger Tierärztekongress (14. bis 16. Januar 2016)
mit Industrieausstellung vetexpo (15. und 16. Januar 2016) auf der Leipziger Messe
Der ökonomische Druck auf Veterinärmediziner in der Nutztierpraxis wächst durch Faktoren wie Wegfall der Milchquote zusehends. Es wird immer wichtiger mittels guter kommunikativer Fähigkeiten und Wirtschaftlichkeit zu überzeugen, um die Stellung als Kostenfaktor im landwirtschaftlichen Betrieb zu rechtfertigen. In einem Vortragsblock widmet sich der 8. Leipziger Tierärztekongress explizit der Ökonomie in der Rinderpraxis
und beleuchtet die Bedeutung der Ökonomie im landwirtschaftlichen Betrieb, sowie ökonomische Rahmenbedingungen für den Rinderpraktiker. Darüber hinaus wird nachgefragt, wie die moderne Rinderpraxis auszusehen hat und welchen ökonomischen Wert langlebige Kühe aufweisen.
Der Leipziger Tierärztekongress findet vom 14. bis 16. Januar 2016 von 8.00 bis 18.00 Uhr statt. Die Industrieausstellung vetexpo hat am Freitag, 15. Januar und Samstag, 16. Januar 2016 ebenfalls von 8.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.
In Zusammenarbeit mit swissherdbook, dem Schweizerischen Holsteinzuchtverband sowie Swissgenetics hat das Forschungsteam von Cord Drögemüller an der Universität Bern eine Genmutation gefunden, die bei Holstein Rindern zu hohen Kälberverlusten führt. Durch den Gendefekt fehlt den reinerbig (homozygot) betroffenen Kälbern ein wichtiges Element für die Fettaufnahme aus der Nahrung in Dünndarm und Leber. Somit erklärt sich der nicht therapierbare Durchfall, der innerhalb von Tagen bis Wochen zum Tod betroffener Tiere führen kann. Die Studie hat bestätigt, dass die verantwortliche Genmutation durch den 1991 in Kanada geborenen Stier Maughlin Storm sowie seine Nachkommen weltweit verbreitet wurde. Für die als Cholesterin Defizit (CD) bezeichnete, rezessiv vererbte Erkrankung bei Holstein Rindern steht damit ein direkter Gentest zur Verfügung. Erstmals können Holstein Rinder im Gegensatz zum im Sommer 2015 vorgestellten indirekten Haplotypentest absolut zuverlässig für die ursächliche Mutation getestet werden. Bei gesunden Tieren kann gezeigt werden, ob sie eine Kopie der Genmutation tragen (mischerbige Träger: CDC) oder nicht (anlagefrei: CDF). Bei Kälbern mit Durchfall, die sowohl väterlich als auch mütterlich von Maughlin Storm abstammen, kann eine genetische Ursache durch den Nachweis von zwei Kopien der Mutation (reinerbig: CDS) bestätigt werden. Der neue Gentest wird vom Institut für Genetik der Universität Bern angeboten.
Quelle: Swissherdbook, Schweizerischer Holsteinzuchtverband, Swissgenetics, Institut für Genetik der Universität Bern
Delegiertenversammlung beschließt Strukturreform
Auf ihrer Versammlung in Neumünster haben die Delegierten des Holsteiner Verbandes die seit 2012 zur Diskussion stehende Strukturreform beschlossen.
Künftig wird der Holsteiner Verband auf drei Säulen basieren: Dem Dachverband, der Mutter
, in Kiel sowie der GmbH I (Hengsthaltung) und GmbH II (Vermarktung) in Elmshorn. Geschäftsführer der Mutter
wird der bisherige Zuchtleiter Dr. Thomas Nissen, die Geschäftsführung Hengsthaltung (GmbH I) übernimmt Norbert Boley, und Ronald Schultz wird die Geschäfte der Vermarktung (GmbH II) führen. Unterstützung erfährt Ronald Schultz durch den Auktionsleiter Peter Glisic sowie dem Verkaufsleiter Jan Swennen.
Quelle: Holsteiner Verband/DGfZ
Im Rahmen ihrer monatlichen Beschlüsse zu den Vertragsverletzungsverfahren hat die Europäische Kommission am 10. Dezember 2015 beschlossen, das gegen Frankreich eingeleitete Verfahren wegen Mängeln bei der Umsetzung der Gruppenhaltung von Sauen einzustellen. Am 22. Oktober war bereits ein ähnliches Verfahren gegen Slowenien geschlossen worden. Am 24. September waren die Verfahren gegen Deutschland, Polen, Zypern, Irland und Dänemark beendet worden.
Die Richtlinie 2008/120/EG schreibt für jede Mitgliedsland vor, dass trächtige Sauen ab dem 1. Januar 2013 in Gruppen zu halten sind. Die Umstellung erfolgte aber nicht in allen Mitgliedstaaten pünktlich und so leitete die KOM gegen insgesamt 10 MS eine Prüfung ein, ob ein Vertragsverletzungsverfahren erforderlich wäre. Viele MS konnten die KOM überzeugen, dass sie in einer angemessenen Frist die Missstände abschaffen werden bzw. dass das Problem nicht mehr besteht. Noch offen sind die Verfahren gegen Finnland, Griechenland, Belgien und Portugal.
Quelle: ZDS
Dr. Reinhard Reents, vit Verden, wurde auf der Interbullkonferenz in Orlando (Florida, USA) als Interbull-Vorsitzender für die nächsten vier Jahre wiedergewählt. Ebenfalls für vier Jahre wurden Gert Pedersen Aamandt und Marco Winters in das Interbull Lenkungsgremium gewählt.
Quelle: ICAR
Die Rinderproduktion hat einen bedeutenden Stellenwert in der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette Deutschlands. Im Jahr 2014 wurden 12,7 Mio. Rinder und davon 4,3 Mio. Milchkühe gehalten. Deutschland ist damit der größte Milchviehhalter in der Europäischen Union und hält insgesamt 18,2 % der europäischen Milchkühe. Den Angaben der in der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rinderzüchter e. V. (ADR) organisierten Zuchtorganisationen, Besamungsstationen sowie den Organisationen der Leistungs- und Qualitätsprüfung zufolge beträgt der Gesamtumsatz der Branche im Wirtschaftsjahr 2013/2014 insgesamt 911,4 Mio. Euro.
Quelle: ADR
Die Ausgabe 4/2015 des vierteljährlich erscheinenden Newsletters der europäischen SAVE Foundation (Sicherung der landwirtschaftlichen Arten-Vielfalt in Europa) ist erschienen.
Unter anderem mit folgenden interessanten Themen:
Senner Pferde: Biodiversität in der Senne
Im Beitrag von Peter Rüther, Biologische Station Kreis Paderborn – Senne e.V., wird der Einfluss von semi-wild lebenden Nutztierpopulationen auf die Biodiversität am Beispiel der Senner Pferde eindrucksvoll beschrieben
Biodiversität von Ziegen: Wichtiger Genpool am südwestlichen Rand Europas
Portugal und Spanien decken mit 6 und 22 offiziell anerkannten Ziegenrassen 25% des EU Ziegen-Zensus ab. Viele dieser Populationen sind durch einen starken Rückgang der Bestandeszahlen gefährdet, da sie mit exotischen Rassen konkurrieren müssen. Ausserdem wird die Ziegenhaltung aufgegeben, wo Bauern oder deren Nachkommen die ländlichen Regionen verlassen, um bessere Arbeitsmöglichkeiten zu finden.
Erstes international anerkanntes Zertifikat unter dem Nagoya Protokoll über den Zugang und Vorteilsausgleich
Das erste international anerkannte Zertifikat der Übereinstimmung über den Zugang und Vorteilsaus-gleich pflanzengenetischer Ressourcen wurde am 1. Oktober 2015 ausgestellt. Vorgängig nachdem eine Genehmigung an das Access and Benefit-Sharing-(ABS) Clearing-House von Indien eingeholt worden war.
Lesen Sie den ganzen Newsletter HIER.
Quelle: SAVE
10. Fleckvieh-Haplotyp 5 (FH5)
Die ZuchtData führt in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Tierzucht der TU München seit Mai 2015 eine Untersuchung zu einem konkreten Erbfehlerverdacht (FH5) durch. Die erstmalige Veröffentlichung der Anlageträger dieser unerwünschten Mutation erfolgte im Rahmen der Zuchtwertschätzung am 1. Dezember 2015.
Ausgangspunkt der Untersuchungen ist ein Haplotyp, der in rund 55.600 typisierten Fleckviehtieren nie reinerbig auftritt. Bei der Verpaarung von mischerbigen Trägern dieses Haplotyps wurde ein deutlich erhöhter Anteil von Kälberverlusten innerhalb von 48 Stunden nach der Geburt beobachtet. Die Analyse von Sequenzdaten ermöglichte die Identifizierung einer Mutation, die mit hoher Wahrscheinlichkeit ursächlich für dieses Krankheitsbild ist. Die Frequenz der Mutation in der weiblichen Population liegt bei etwa 2,5%. Um das Auftreten betroffener Kälber zu vermeiden bzw. auf ein Minimum zu reduzieren, sollten Risikopaarungen konsequent vermieden werden.
Bei allen Zuchtmaßnahmen ist zu berücksichtigen: Der derzeit verfügbare Haplotypentest ist nicht zu 100% sicher. Die von der TUM identifizierte Mutation befindet sich auf dem neuen Custom Chip, der aber erst ab 2016 eingesetzt werden wird. Vor einer Veröffentlichung muss dieser Chip basierte FH5 Gentest noch validiert werden. Die Zuchtwertdatenbanken enthalten alle relevanten Informationen im Bereich genetische Besonderheiten und Erbfehler. Mit den Trägerstatusinformationen können auf relativ einfache Art und Weise Risikopaarungen vermieden werden. Der neue Defekt FH5 ist bereits im Anpaarungsprogramm OptiBull integriert.
Quelle: AGÖF/ASR/ZuchtData