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DGfZ-Newsletter vom 2. September 2020

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Inhalt

  1. Workshop: Mountains are agroecosystems for people
  2. IPEMA final meeting on Practical solutions to the issue of piglet castration
  3. AMK unterstützt Borchert-Pläne
  4. Unterstützung für europäisches Tierwohlkennzeichen
  5. Aufruf der ITW
  6. Deutsche Welle: Wie der Klimawandel die Landwirtschaft in Europa verändert
  7. Nährstoffe aus Biertreberpresswasser filtern
  8. Die Immunokastration von Mastschweinen als Methode der Wahl für den Tierschutz auch im ökologischen Landbau ermöglichen
  9. ASP in Ostpolen außer Kontrolle
  10. Mehr Tierwohl kostet jedem Verbraucher 35 € im Jahr
  11. Milchviehbetriebe gesucht für MuD Tierschutz Projekt MinimA zum Viertelselektiven Trockenstellen
  12. Verändert sich unser Klima – dann ist die Grünlandbewirtschaftung anzupassen
  13. BMEL: Berichte über Landwirtschaft August 2020
  14. Die Internationale Grüne Woche 2021 findet als reiner Branchentreff statt
  15. ZAR-Kuhrier Sonderausgabe 3/2020 - Klimawandel - Die Rinderwirtschaft im Fokus
  16. Erstes MuD Tierschutz-Projekt zu Neuweltkameliden startet an der Justus-Liebig-Universität (JLU) Gießen


Die EAAP-Arbeitsgruppe für Bergviehhaltung organisiert in Zusammenarbeit mit dem FAO-CIHEAM-Netzwerk für Bergweiden vom 28. bis 30. September 2020 einen Workshop in Bled (Slowenien) mit dem Titel Berge sind Agrarökosysteme für Menschen. Das Treffen bietet ein Forum für den wissenschaftlichen Austausch und beinhaltet eine eintägige Exkursion.
Die Frist für die Einreichung von Abstracts endet am 9. April 2020.

Wann: Dienstag 15. September 2020, 10:00 - 12:00 Uhr

Mit Beginn des Jahres 2021 wird die betäubungslose Ferkelkastration in Deutschland gesetzlich verboten sein, so dass alternative Methoden in den Fokus rücken. Sowohl die Ebermast als auch die Immunokastration führen zu neuen Herausforderungen im Management der Produktqualität, spezifischer Ernährungsanforderungen und der Haltungsbedingungen.

IPEMA (Innovative Approaches for Pork Production with Entire Males; www.ca-ipema.eu) ist eine sogenannte COST action, d.h. eine von der EU geförderte Netzwerkaktivität. In den vergangenen 4 Jahren haben europäische Expertinnen und Experten aus über 25 Ländern intensiv zum Thema Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration, v.a. Ebermast und Immunokastration zusammengearbeitet.

Auf der online-Abschlusskonferenz am 15.9. (10:00 bis 12:00 Uhr CEST) werden die wichtigsten Ergebnisse und Lösungen präsentiert. In einer anschließenden Podiumsdiskussion beantworten die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler drängende Fragen und Stakeholder aus Industrie, Handel und Politik aus verschiedenen europäischen Ländern beziehen Stellung.

Mit der kostenlosen Anmeldung erhalten Sie die Möglichkeit, schon vorab Fragen zu stellen.
Zur Anmeldung: app.sli.do/event/gwwa4ut7/live/polls

Weitere Informationen finden Sie hier:

Die Agrarminister-Konferenz spricht sich für einen Umbau der Tierhaltung nach den Vorschlägen der Borchert-Kommission aus.

Bei der Sonder-Agrarministerkonferenz (AMK) in Berlin haben sich die Bundesländer dazu verständigt, die Tierhaltung in Deutschland tierwohlgerecht umzubauen. Die Länder stellen sich damit hinter das Vorhaben der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner. Die Ziele sind mehr Platz im Stall, mehr Auslauf, Tageslicht und Frischluft in den Ställen. Um den Weg dorthin aufzuzeigen und Finanzierungsmöglichkeiten zu bewerten, hat die Bundesministerin die sogenannte Borchert-Kommission eingesetzt.

Quelle: SUS

EU-Agrarminister diskutieren bei informeller Ratssitzung in Koblenz

Auf Einladung der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, sind die europäischen Agrarminister am 1. September 2020 in Koblenz zu ihrem informellen Rat zusammengekommen. Im Mittelpunkt dabei standen die Lehren aus der Corona-Pandemie, die Regionalität der Erzeugung sowie vor allem das Tierwohl. Grundsätzliche Unterstützung fand die Initiative der Bundesministerin, ein einheitliches, EU-weites Tierwohlkennzeichen voranzubringen. Auch wurde über Tiertransporte beraten. Es müsse sichergestellt sein, dass die Tiere beim Transport gut versorgt seien. Wenn das nicht der Fall ist, muss klar sein, dass die Tiere gar nicht erst verladen werden dürfen. Der Tierschutz muss hier Vorrang haben.

(BMEL / DGfZ)

27.08.2020

5. Aufruf der ITW

Die Initiative Tierwohl (ITW) meldet sich mit einem Aufruf an Schweinehalter zu Wort. Der Hintergrund sind der Start der nächsten, dreijährigen Programmphase der ITW ab 2021 und neue, teilweise unmittelbar bevorstehende Registrierungsphasen. Die ITW rechnet mit einer steigenden Nachfrage aus dem Handel und bietet Anreize, sich zeitnah zur nächsten Programmphase anzumelden.

Quelle: SUS

Wie sich Europas Landwirte den veränderten Klimabedingungen anpassen, zeigt ein Bericht von Martin Kuebler im Auslandsrundfunk Deutsche Welle. Forscher plädieren dafür, traditionelle Anbaukulturen anzupassen oder den Anbau in geeignete Gebiete zu verlegen. Die Experten vom Think-Tank Farm Europe appellieren, Europas Landwirtschaft für neue Züchtungsmethoden wie die Gentechnik zu öffnen, um Nutzpflanzen zu entwickeln, die gegenüber Dürre und Krankheiten tolerant sind.

Quelle: DW

Im Rahmen eines Forschungsprojektes arbeitet ein Team um Roland Haseneder und Volker Herdegen vom Institut für Thermische Verfahrenstechnik, Umwelt- und Naturstoffverfahrenstechnik der TU Bergakademie Freiberg daran, die Inhaltsstoffe aus dem Treberpresswasser zu gewinnen und sie als Nahrungsergänzungsmittel nutzbar zu machen. Zuerst leiten wir das Treberpresswasser unter leichtem Druck durch verschiedene Membran-Typen aus Kunststoff oder Keramik mit unterschiedlichen Porengrößen und trennen die Bestandteile damit nach ihrer Masse auf, erläutert Roland Haseneder. Das Problem: Herausgefilterte Moleküle wie etwa Polyphenole bleiben häufig an der Oberfläche der Proteine haften. Um das zu verhindern, wollen die Freiberger Forscher die herausgefilterten Nährstoffkomplexe mithilfe einer neuen Methode verfeinern.

Quelle: Bioökonomie.de

Gemeinsame Erklärung der Tierschutzbeauftragten der Bundesländer und der Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V. zur Immunokastration in der Ökobranche

EU-Kommission vertritt die Auffassung, dass die Immunokastration mit den Prinzipien der ökologischen Erzeugung nicht vereinbar wäre. Leider folgt dieser Fehleinschätzung der EU-Kommission auch die Länderarbeitsgemeinschaft ökologischer Landbau (LÖK). Damit würde ökologisch arbeitenden Schweinebetrieben als Alternative zur Ebermast nur eine chirurgische Kastration zur Verfügung stehen.

Quelle: aho

In der Provinz Lublin an der Grenze zu Weißrussland steigt die Zahl der infizierten Hausschweine rasant an.

Im Osten Polens gerät die Afrikanische Schweinepest (ASP) zunehmend außer Kontrolle. So verzeichnen die Behörden mittlerweile fast täglich neue Ausbrüche in der Landwirtschaft. Die Oberste Veterinärbehörde bestätigte in den letzten Tagen eine Vielzahl neuer Fälle in der Wojewodschaft Lublin im Osten des Landes, die sich zunehmend zum Hotspot des Seuchengeschehens entwickelt.

Quelle: SUS

Was kostet dem Durchschnittsbürger mehr Tierwohl in unseren Ställen? Diese Frage stellte die FDP-Fraktion an die Bundesregierung.

Nach zahlreichen Corona-Infektionen in der Schlachtbranche sind Niedrigpreise für Fleisch abermals in die Kritik geraten. Die FDP-Fraktion hat zu diesem Themenkomplex eine Anfrage an die Bundesregierung gestellt. Konkret ging es um die Höhe der zusätzlichen Belastungen für die Bürger, wenn bessere Haltungsbedingungen in den Ställen umgesetzt werden. Schließlich müssten mehr Platz im Schweinestall, Außenklimareize und vieles mehr von den Verbrauchern mitfinaziert werden. Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) hat inzwischen die Anfrage bearbeitet und veranschlagt genau 35,02 € höhere Kosten pro Verbraucher und Jahr.

Quelle: SUS

Am 1. September starten Thünen-Institut und Max-Rubner-Institut das MuD Tierschutz Projekt MinimA – Nachhaltige Minimierung des Antibiotikaeinsatzes durch viertelselektive Trockenstellbehandlung bei Milchkühen. Hierfür werden bereits jetzt Milchviehbetriebe gesucht, die bereit sind, sich aktiv in das Projekt einzubringen und Kühe entsprechend einer gemeinsam festgelegten Strategie selektiv trockenzustellen. Ziel ist eine Begrenzung des Einsatzes antibiotikahaltiger Trockenstellpräparate auf Euterviertel, die tatsächlich Infektionen aufweisen.

Quelle: mud-tierschutz.de

Nimmt die Unsicherheit für Ertrag und Qualität vom Grünland aufgrund von Klimaveränderungen zu? Welche Effekte sind zu erwarten und was bedeutet dies für die Pflanzenzüchtung und die gesamte Grünlandbewirtschaftung? Diesen Fragen geht Dr. Heidi Jänicke von der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei in Mecklenburg-Vorpommern in dem aktuellen Fachbeitrag nach.

Quelle: proteinmarkt.de

Die Messe Berlin gibt bekannt, dass für die kommenden Veranstaltungen bis einschließlich April 2021 ihren Schwerpunkt auf das Fachpublikum legt. Damit sollen auch unter Covid-19-Bedingungen für die jeweiligen Branchen die Kernfunktionen der Messen aufrecht gehalten werden. Das bedeutet auch, dass die kommende 86. Internationale Grüne Woche coronabedingt als reiner Branchenevent ohne Publikumsveranstaltung stattfinden wird. Zur Grünen Woche werden üblicherweise 400.000 Besucher, über 90.000 Branchenexperten und mehr als 3.100 Medienvertretern erwartet. Sie hat eine herausragende Bedeutung, wenn es um das Knüpfen und die Intensivierung von Netzwerken und den fachlichen Austausch auf Top-Ebene geht. Das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL) plant weiterhin, sein Global Forum for Food and Agriculture – die größte Agrarministerkonferenz weltweit – stattfinden zu lassen.

Quelle: DGfZ/Messe Berlin/BMEL

Die RINDERZUCHT AUSTRIA hat im Rahmen ihres ZAR-Kuhrier eine Sonderausgabe Klimawandel - Die Rinderwirtschaft im Fokus publiziert.

Expertinnen und Experten erklären, warum die Kuh zu Unrecht als Klimakiller bezeichnet wird. Schließlich haben wir es den Wiederkäuern zu verdanken, dass sie Grünland und damit fast die Hälfte der heimischen landwirtschaftlichen Nutzfläche in hochwertiges Eiweiß verwandeln. Im Artikel von Thomas Guggenberger und Georg Terler (HBLFA Raumberg-Gumpenstein) erfahren Sie, wie die Kuh bei standortgerechter Haltung in den natürlichen Näherstoffkreislauf eingebunden ist. Eine Studie der FAO aus 2016 bezeichnet die Kuh als eine wichtige Stütze in der globalen Eiweißversorgung. Das bestätigt auch Werner Zollitsch (BOKU) in seinem Beitrag zur bedeutenden Rolle der Kuh hinsichtlich der weltweiten Ernährungssicherheit. Stefan Hörtenhuber (BOKU) beantwortet brennende Fragen rund um das Thema Kuh und Klimawandel. Wie sich die Treibhausgas-Emissionen aus der Sicht der Zucht verringern lassen, erläutert Christa Egger-Danner (ZAR/ZuchtData) in ihrem Beitrag.

Quelle: ZAR

In den letzten Jahren ist ein stetiger Anstieg von Neuweltkameliden (NWK) in deutschen Hobby-, Neben- und Hauptgewerblichen landwirtschaftlichen Haltungen zu verzeichnen. Die Tiere werden vielfältig eingesetzt, wie etwa in der Landschaftspflege, aber auch für eine Vielzahl von Veranstaltungen wie Wanderungen, im Rahmen von tiergestützter Therapie, sowie zur Vermarktung von Wolle und als Ausstellungstiere.

Der aktuelle Status der NWK-Haltung in Deutschland in Bezug zur tiergerechten Haltung und Tiergesundheit wurde bisher noch nicht systematisch erfasst. Erfahrungen zeigen, dass sowohl unter den Tierhaltern, als auch unter den Tierärzten Wissenslücken und Verunsicherungen zu speziesspezifischen Ansprüchen bestehen. Aus diesem Anlass ist an der JLU Gießen in Kooperation mit dem Verein der Züchter, Halter und Freunde von Neuweltkameliden e.V. das Projekt zur Erarbeitung und Etablierung eines mehrstufigen Tiergesundheitsmanagements für Betriebe mit Neuweltkameliden zum 01.06.2020 mit einer Laufzeit von zwei Jahren gestartet.

Quelle: MuD-Tierschutzprojekt Neuweltkameliden