Der Patentschutz gewinnt im Bereich Tierzucht und Tierhaltung zunehmend an Bedeutung. Es werden vermehrt Patentanmeldungen beim Europäischen Patentamt (EPA) eingereicht, welche die Arbeit der Züchter, die konventionelle Tierzucht betreiben, beeinflussen können.
Lesen Sie nachfolgend die komplette Stellungnahme Kurzstellungnahme Patente
Die Landwirtschaft steht in der Zukunft vor großen Herausforderungen. Eine aktuelle Prognose der FAO sagt weltweit bis zum Jahr 2030 ein weiteres Bevölkerungswachstum bis auf ca. 8,3 Mrd. bei wachsendem Wohlstand voraus. Damit wird auch die Nachfrage nach hochwertigem tierischen Eiweiß stark steigen. Mit den neuen genomischen Kenntnissen und den Fortschritten im Bereich der modernen Reproduktionsbiotechnologie können viele Begrenzungen der heutigen Zuchtarbeit überwunden und damit neue Handlungsoptionen gewonnen werden.
Die Deutsche Gesellschaft für Züchtungskunde (DGfZ) hat dazu Leitlinien für die zukünftige Tierzucht und Tierzuchtforschung erarbeitet.
Stellungnahme zur Zukunft von Tierzucht und Tierzuchtforschung in Deutschland
Im Jahr 2008 wurde vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) der Wunsch geäußert, dass unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Züchtungskunde e. V. (DGfZ) eine Arbeitsgruppe gebildet wird. Diese hatte ursprünglich zur Aufgabe, eine umfassende Recherche zu den beim Europäischen Patentamt (EPA) beantragten, zurückgezogenen, abgelehnten und erteilten Patenten für den Bereich der Nutztierzucht/Nutztierhaltung durchzuführen. Des Weiteren sollten unter Einbeziehung von tierzüchterischem und patentrechtlichem Sachverstand die Ergebnisse dieser Recherche im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf die Zuchtarbeit und die landwirtschaftliche Praxis fachlich eingeschätzt werden. Von besonderem Interesse ist, inwieweit in den letzten Jahren die Beantragung und Erteilung von Patenten auf nicht gentechnische Züchtungsverfahren und damit erzeugte Tiere tatsächlich zugenommen hat. Um einen grundsätzlichen Ein- und Überblick für den Bereich der Biopatente in der Tierzucht zu erhalten, wurde diese Stellungnahme von der Arbeitsgruppe erstellt.
Seit Jahrhunderten werden männliche Ferkel kastriert. Mit der Kastration wird verhindert, dass bei der Zubereitung von Schweinefleisch ein unangenehmer Ebergeruch entsteht. Aus Gründen des Tierschutzes wird seit einiger Zeit nach Alternativen zu dieser traditionellen Form der Ferkelkastration gesucht. Seitens der EU-Kommission ist hierzu eine Studie (Pigcas) in Auftrag gegeben worden. Das Ergebnis wird Ende dieses Jahres erwartet.
Im Dezember 2007 hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) den Entwurf eines wissenschaftlichen Gutachtens über die Auswirkungen des somatischen Klonens auf die Sicherheit von Produkten geklonter Tiere oder deren Nachkommen sowie auf Tiergesundheit und Tierschutz veröffentlicht. Im Folgenden hat auch die DGfZ Stellung zu diesem Thema bezogen.