In einer heute gefassten Entschließung verlangt der Bundesrat die farbliche Kennzeichnung so genannten "Gammelfleisches". Die Bundesregierung soll sich für eine europaweite Regelung einsetzen, nach der tierische Nebenprodukte - auch K3-Material genannt - eindeutig und dauerhaft als solche erkennbar sind. Mittels Farbstoffen oder ähnlichem soll das Fleisch so markiert werden, dass man es auch nach der Verarbeitung als für den menschlichen Verzehr ungeeignetes Produkt identifizieren kann. Die Länder verweisen darauf, dass eine nationale Regelung zum Verbraucherschutz vor dem Hintergrund des gemeinsamen Marktes nicht ausreichend sei. Der Bundesrat fordert außerdem, auf Gemeinschaftsebene ein Rückmeldesystem für dieses Fleisch zu etablieren. Um eine ordnungsgemäße Verwendung von K3-Material sicherzustellen, müsse neben der Kennzeichnung auch die Rückverfolgung lückenlos möglich sein. Der Bundesrat reagiert mit seiner Entschließung auf die jüngsten Fälle von Fleischskandalen, bei denen für den menschlichen Verzehr ungeeignete Produkte illegal in die Lebensmittelkette eingeschleust wurden. Bereits im Jahr 2006 und zuletzt im März 2007 hatte er entsprechende Entschließungen gefasst; eine europaweite Regelung steht jedoch noch aus.


Quelle: AHO

Der Bundesrat will erreichen, dass bestimmte - besonders sachkundige - Berufsgruppen von einer gesonderten Prüfungspflicht für gewerbliche Tiertransporte ausgenommen werden. Einen entsprechenden Verordnungsentwurf hat der Bundesrat heute beschlossen.

Auf Weiden gehaltene Kühe produzieren im Winter mehr klimaschädliches Methangas als im Stall lebende Rinder und verstärken so den Treibhauseffekt. Dieses Ergebnis publiziert ein Team aus Wissenschaftlern des Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit (GSF) in Neuherberg bei München und deren tschechischen Kollegen von der Akademie der Wissenschaften in Budweis im Fachjournal "Nature". Das Ergebnis sei vor allem im Hinblick auf den Ökolandbau interessant, sagte der Leiter der Studie, Michael Schloter vom GSF-Institut für Bodenökologie, am Mittwoch gegenüber der Presse.

In der EU wurde ein Dioxin-Grenzwert von 3 pg TEQ/ Gramm Fett für Eier festgelegt. Regelmäßig lassen Meldungen über erhöhte Dioxingehalte in Eiern aus Freilandhaltung aufhorchen. Niederländische Wissenschaftler der Wageningen Universität haben untersucht, welche Faktoren für die erhöhte Dioxingehalte verantwortlich sind. 

Für ihre Untersuchungen hatten sie Eier, Regenwürmer und Böden von 34 Bio - Legehennenbetrieben mit Auslaufhaltung untersucht. Bei den Eiern wurden Werte zwischen 0.4 und 8.1 pg TEQ)/g Fett gemessen. Neun der 34 Bio-Betriebe überschritten bei den Eiern den EU-Grenzwert von 3 pg TEQ/ Gramm Fett. Zusätzlich überschritten acht Eiproben in der Summe von Dioxin und den Dioxin-ähnlichen polychlorierten Biphenylen (DL-PCB) den EU-Grenzwert, so dass zehn von 34 Bio-Betrieben nicht verkehrsfähige Lebensmittel produzierten.

Es bestand keine statistisch signifikante Korrelation zwischen den Dioxin � Gehalten in den Böden bzw. Regenwürmern und Eiern. Hingegen konnte ein Zusammenhang zwischen der Aufenthaltszeit im Freiland und der Dioxinbelastung der Eier hergestellt werden. Diese Ergebnisse bestätigen die Beobachtung in der Praxis, dass die Dioxingehalte in Freilandeier immer dann sinken, wenn Legehennen wegen Vogelgrippe im Stall bleiben müssen. Das Problem liegt offensichtlich in der Haltungsform.

Freilandhennen nehmen beim Picken und Scharren im Freiland mit Dioxinen kontaminierte Bodenpartikel auf und lagern sie dann im Fettanteil der Eier ein. In der alternativen Legehennenhaltung (Freilandhaltung und intensiver Auslaufhaltung) ist es bisher nicht gelungen, die Dioxingehalte von Eiern auf das niedrige Niveau von Käfigeiern zu senken.


Quelle: AHO

Ein in Bayern unter dem Titel "Bayernweite Dokumentation von Antibotikaresistenzen" durchgeführtes Resistenzmonitoring belegt eine entspannte Resistenzlage bei Antibiotika in der Veterinärmedizin. Wie der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) jetzt in Bonn erläuterte, war das Ziel des Projektes, Aussagen über die aktuelle Resistenzsituation ausgewählter Krankheitserreger in Humanmedizin, Veterinärmedizin und Lebensmittelhygiene in Bayern zu machen.

In der Summe der Ergebnisse zeigt die Studie eine sehr ähnliche Resistenzlage wie die so genannte "BfT/BVLGermVet-Studie" auf, auch in bayerischen Tierhaltungen stellt sich die Resistenzsituation undramatisch dar, so der BfT. Darüber hinaus war bei vielen der untersuchten Keime und Wirkstoffe auf Veterinärseite die Resistenzsituation günstiger als bei vergleichbaren Keimen und Wirkstoffen in der Humanmedizin. Der Anteil resistenter Stämme in Lebensmitteln ist gering. 

Auffallend war die sehr günstige Situation bei Mastitis. Die Untersuchungen ermittelten eine Resistenzrate von nur zwei Prozent gegen Fluorquinolone bei Isolaten des Rindes aus der Indikation Mastitis. Diese günstige Situation wird auch auf den verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika zurückgeführt. In Folge zeigt sich insbesondere bei Milchprodukten eine unbedenkliche Resistenzsituation, stellt der BfT abschließend fest.


Quelle: AHO

Ab Ende Oktober diesen Jahres beabsichtigt die niederländische Sektion der international agierenden Fastfoodkette McDonald's für ihre Produkte "EggMcMuffin" and "Big Tasty Bacon" kein Schweinefleisch mehr von unbetäubt kastrierten Schweinen zu verwenden. Wie Unternehmenssprecher Dirk van den Boogaart jetzt mitteilte, wird aus diesem Grunde Fleisch von Schweinen aus Großbritannien importiert, die in "tierfreundlicher" Haltung aufgezogen wurden. Van den Boogaart betonte, dass die Entscheidung nur für die Niederlande gelte.


Quelle: AHO

Wissenschaftler, Experten der Veterinärverwaltung, Vertreter der Bauernverbände und der Fleischindustrie sowie Kenner der Politik in den EU-Mitgliedsstaaten haben am 25. und 26. September 2007 an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover über die Bekämpfung der Klassischen Schweinepest durch Notimpfungen diskutiert.

Biolebensmittel sind meist teuerer, schmecken aber im Allgemeinen nicht besser als konventionelle. Und ob ökologisch oder konventionell, Tops und Flops gibt es auf beiden Seiten. Zu diesem Ergebnis kommt die Stiftung Warentest in der Oktober-Ausgabe ihrer Zeitschrift test, für die sie 54 ihrer Lebensmitteltests ausgewertet hat, die zwischen den Jahren 2002 und 2007 veröffentlicht worden sind. 

Sorgfalt entlang der gesamten Produktionskette ist der Grundstein für gute Qualität. Doch viele Betriebe, auch ökologische, tun sich damit schwer. Die Qualität von Bioware schwankte im selben Test oft extremer als bei konventionell hergestellten Lebensmitteln. So landete etwa ein Bio-Olivenöl im Test auf dem ersten Platz, ein anderes wegen sensorischer Fehler und hoher Gehalte an gesundheitskritischen Weichmachern jedoch mit auf den letzten Rängen, informierte die Stiftung in Berlin. 

Auch in den mikrobiologischen Prüfungen schnitten viele Bioprodukte schlecht ab, so die Warentester gegenüber der Presse. Etwa das getestete Bio-Hackfleisch: Es zeigte zu hohe Keimbelastung. Eines war bereits verdorben und schmeckte "leicht faulig". Zudem können intensiv verarbeitete Bioprodukte meist geschmacklich nicht überzeugen. Geht es jedoch um naturnahe Produktion, setzt Bioware meist Qualitätsstandards. Etwa im Apfelsaft-Test: Drei Bio-Säfte waren Testsieger. Bio ist meist pestizidfrei, mitunter aber durch andere Schadstoffe, wie Weichmacher, belastet. Fleisch und Wurst aus Bio-Produktion verderben dagegen schneller als konventionelle Lebensmittel mit Konservierungsstoffen. 

Die ausführlichen Ergebnisse finden sich in der Oktober-Ausgabe der Zeitschrift test.


Quelle: AHO

Die von der EU bis Ende 2008 verordnete Ablösung der Käfig - durch die Bodenhaltung von Legehennen bringt für die Legehennenhalter in Brandenburg erhebliche Emissionsprobleme. Das berichtet jetzt die "Welt" in ihrer aktuellen Ausgabe. Die alternativen Systeme führten in der Regel zu erhöhten Emissionen von Ammoniak, antwortete Agrar- und Umweltminister Dietmar Woidke (SPD) auf eine parlamentarische Anfrage. Viele Unternehmen könnten deshalb die von der EU festgelegten Emissions-Höchstgrenzen nicht mehr einhalten. Die Hersteller der Anlagen versuchten nun, andere Haltungssysteme zu entwickeln. Den Genehmigungsbehörden würden für die neu konzipierten Anlagen aber noch keine belastbaren Umweltdaten vorliegen, so die Zeitung. 

Fachleute hatten seit Jahren immer wieder vor erhöhten Emissionen und Krankheitsrisiken in der Boden � und Freilandhaltung gewarnt. 


Quelle: AHO

Die Forderung von betroffenen Landwirten nach einer Impfmöglichkeit gegen die Blauzungenkrankheit wird auch von der niedersächsischen Landesregierung unterstützt. Dies teilte heute das Ministerium für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Hannover mit.