Brüssel/Berlin (aho) - Der EU - Agrarministerrat hat sich auf tierschutzfreundlichere Regeln für Masthühner geeinigt. Mit der neuen Richtlinie sollen die Tiere unter anderem mehr Bewegungsfreiheit erhalten. So wird die Haltungsdichte von derzeit 39kg/m2 auf maximal 33kg/m2 gesenkt. Neu geregelt werden auch Aspekte wie Beleuchtung, Streu, Futter und Belüftung der Ställe. Zudem kann die EU-Kommission auf der Grundlage aktueller wissenschaftlicher Daten weitere Vorschriften zur Haltungspraxis erlassen. Die Mitgliedstaaten müssen die Richtlinie bis spätestens 2010 umsetzen. Daneben hat sich der Ministerrat auf Schlussfolgerungen über Tierschutz-Gütesiegel geeinigt. Die EU-Kommission wird diese im Einzelnen prüfen und entsprechende Vorschläge ausarbeiten. EU-Gesundheitskommissar Markos Kyprianou erklärte hierzu: "Die Verbraucher in Europa haben sich immer wieder besorgt gezeigt über den mangelnden Tierschutz in der Massenhühnerhaltung. Die Richtlinie, die wir heute verabschiedet haben, ist ein erster wichtiger Schritt in Richtung mehr Tierschutz. Zwar wurde der Kommissionsvorschlag geringfügig abgeändert, aber dennoch verbessern sich die Haltungsbedingungen für Masthühner ganz entscheidend. Die Kommission wird hiermit einmal mehr ihrem Anspruch gerecht, sich europaweit für optimierte Haltungsformen einzusetzen, im Interesse nicht allein des Wohlbefindens der Tiere, sondern auch ihrer Gesundheit und der Qualität ihres Fleisches."


Quelle: AHO

Hongkong (aho) - Aus der südchinesischen Provinz Guangdong wird ein Massensterben von Schweinen berichtet. Nach Zeitungs - und Fernsehberichten aus Hongkong leiden die Schweine vor dem Tod an hohem Fieber und Blutungen. Die ersten Tiere seien Anfang April in Yunfu in der Provinz Guangdong* erkrankt, schrieb die "Ming Pao Daily News" unter Berufung auf chinesische Behörden. Wie die Zeitung "The Apple Daily newspaper" berichtet, seien in den betroffnen Regionen bis zu 80 % der Schweine verendet. Die Todesfälle hätten bei den Schweinhaltern zu panikartigen Verkäufen zu Dumpingpreisen geführt. Ein Sprecher des Ministeriums für Landwirtschaft, Fischerei und Umweltschutz von Hongkong teilte der Presse mit, dass die Schweinebestände von Hongkong keine Auffälligkeiten zeigten. Im Jahre 2006 hatten Medienberichte über ein Massensterben von Schweinen in den Provinzen Anhui, Jiangxi, Zhejiang, Hunan, Hubei und Jiangsu für Aufsehen gesorgt.
Quelle: AHO
Insel Riems (aho) - Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat heute eine neue Risikobewertung zur Einschleppung von hochpathogenem aviärem Influenzavirus H5N1 (Vogelgrippe) in Nutzgeflügelbestände in Deutschland Veröffentlicht. Darin stuft das FLI das Risiko durch Wildvögel insgesamt als mäßig ein. Damit sinkt die Risikoeinschätzung im Vergleich zum Februar um eine Stufe. Seit August 2006 wurden in Europa keine Fälle von hochpathogenem H5N1 bei Wildvögeln mehr festgestellt. "Wir können trotzdem nicht ausschließen, dass das Virus bei Wildvögeln noch auf niedrigem Niveau vorhanden ist," sagt Prof. Thomas C. Mettenleiter, Präsident des FLI. Dies zeigten die Ausbrüche in Ungarn im Frühjahr 2007. Selbst bei höheren Probenzahlen könne das Monitoring, also die Untersuchung lebender und tot aufgefundener Wildvögel, lediglich Stichproben liefern. Weiterhin sei es wichtig, nicht nur H5N1 im Auge zu behalten, sondern aviäre Influenzaviren generell. Aus bei Wildvögeln vorkommenden geringpathogenen, also nicht krankmachenden Viren der Subtypen H5 und H7, können durch Mutationjederzeit hochpathogene Geflügelpestviren entstehen.
Der Deutsche Bauernverband (DBV) fordert bei der Bekämpfung der Blauzungenkrankheit eine grundlegende Überarbeitung aller Vorsorge- und Bekämpfungsmaßnahmen. Dies sei angesichts der enormen Auswirkungen auf die Wirtschaft durch den eingeschränkten Handel empfänglicher Tiere dringend erforderlich, erklärte das DBV-Präsidium in einer Entschließung am 24. April 2007 in Berlin. Auch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) habe die Wirksamkeit der in der EU geltenden Schutzmaßnahmen gegen die Blauzungenkrankheit in Frage gestellt.
(aid) - Sauenhaltung entwickelt sich weiter zu Systemen mit größeren Freiräumen. Daher sind gute Muttereigenschaften der Sauen im Hinblick auf möglichst geringe Ferkelverluste gefragt. Zwei Dissertationen an der Universität Kiel (Institut für Tierzucht und Tierhaltung) beschäftigten sich mit messbaren Merkmalen, in denen sich Muttereigenschaften manifestieren könnten sowie mit genetischen Parametern, um diese Eigenschaft(en) züchterisch nutzen zu können.
Im Rahmen des von der EU geförderten Tierschutzforschungsprojekts Welfare Quality® sind seit Anfang dieses Jahres acht neue Initiativen gestartet worden. Diese sind einerseits auf der Grundlage der Ergebnisse der ersten Stakeholder-Konferenz im November 2005 und andererseits durch Diskussionen mit und Vorschlägen von Interessengruppen entwickelt worden. Eine Beschreibung der neuen Maßnahmen sind im Internet (http://www.welfarequality.net) einsehbar.


Quelle: Welfare Quality
In der Tiermedizin sind bio- und gentechnologische Verfahren genauso im Einsatz wie in der Humanmedizin zur Herstellung von Wirkstoffen in der Fermentation, bei der Bakterien, Hefe, Insekten- oder Säugetierzellen zur Wirkstoffproduktion eingesetzt werden. Eine ganz besondere Bedeutung hat die Gentechnik bei der Entwicklung von innovativen Tierimpfstoffen. Oft sind nur so die gestiegenen Anforderungen in Bezug auf höhere Wirksamkeit, geringere Wirkstoffmengen, schnellen Aufbau des Schutzes, hohe Verträglichkeit und Einsatz alternativer Applikationsverfahren (z.B. Aerosolverabreichung) sicherzustellen. Die Notwendigkeit der Verfügbarkeit und der Sicherheit findet seinen Niederschlag auch in den Richtlinien des ökologischen Landbaues. Die Richtlinie EWG Nr. 2092/91 (Artikel 6) sieht den Einsatz von genetisch modifizierten veterinärmedizinischen Produkten ausdrücklich vor.


Quelle: BfT
Gentechnologiebericht Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW) sieht in der Beobachtung der Gentechnologie eine Langzeitaufgabe, ein Projekt zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit. Es geht darum, mit interdisziplinärer Aufmerksamkeit eine Hochtechnologie zu begleiten, die wegen ihrer prinzipiellen Neuartigkeit sowohl auf ihr wissenschaftliches und wirtschaftliches Potential als auch auf ihre ökologischen, gesundheitlichen, im umfassenden Sinn gesellschaftlichen Implikationen mit einer gewissen Kontinuität geprüft werden muss. Im Jahr 2005 erschien der erste deutsche Gentechnologiebericht (Hucho et al., 2005; als pdf-Dokument erhältlich unter http://www.bbaw.de/bbaw/Forschung/Forschungsprojekte). Er schildert in vier Kapiteln Stand und Bedeutung der Gentechnologie in der Genomforschung, Gendiagnostik, Pflanzenzüchtung und Wirtschaft. Der soeben erschiene Band schreibt das Monitoring der Gentechnologie für den Bereich der Pflanzenzüchtung fort und ergänzt das Berichtskapitel um weitere Aspekte, ohne dabei alle dort niedergelegten Aspekte aufs Neue zu analysieren und die gesamte Bandbreite des Themas von den denkbaren Anwendungsbereichen über die gesundheitlichen Aspekte bis hin zu der öffentlichen Akzeptanz erneut darzustellen.
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Zum Tierschutzbericht der Bundesregierung

Anlässlich des Kabinettsberichtes der Bundesregierung zum Tierschutzbericht 2007 verwies der Deutsche Bauernverband (DBV) auf die beachtlichen Fortschritte im Tierschutz. Die deutsche Landwirtschaft unternehme erhebliche Anstrengungen zur Umsetzung weltweit führender Tierschutzstandards. Mit der Änderung der Tierschutznutztierhaltungsverordnung wurden in der Haltung von Legehennen und Mastschweinen wichtige Zeichen gesetzt. Nach jahrelanger Diskussion gibt es nun Planungssicherheit für die Schweine- und Geflügelhalter.

Jetzt müssten aber in der landwirtschaftlichen Tierhaltung europaweit die gleichen Tierschutz-Maßstäbe durchgesetzt werden. Nationales wie europäisches Tierschutzrecht müsse deckungsgleich sein, so der DBV. Einseitige nationale Regelungen würden die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft schwächen, den Tierschutz aber nicht voranbringen.

Quelle: DBV
Neue Professoren, Doktoranden und Postdoktoranden, neue Zentren, neue Strukturen - an vielen Universitäten ist die Umsetzung der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ins Leben gerufene Exzellenzinitiative gerade voll im Gang und nimmt immer konkretere Formen an. Die DFG stellt bis 2011 dafür insgesamt 1,9 Milliarden Euro bereit. Ein Teil der Gelder fließt dabei in sogenannte Exzellenzcluster, die auf einem begrenzten Wissenschaftsfeld sowohl herausragende Forschungsbedingungen als auch gute Ausbildungs- und Karrierechancen für Nachwuchswissenschaftler schaffen sollen. Dafür stellt die DFG über eine Laufzeit von fünf Jahren jeweils bis zu 6,5 Millionen Euro jährlich bereit. Dementsprechend groß war der Ansturm in der ersten Bewerberrunde: Insgesamt 157 Skizzen gingen bei der DFG ein. Daraus wurden im Oktober 2006 schließlich 17 Cluster bewilligt, von denen sieben ihren Schwerpunkt in Biologie und Medizin setzen. Derzeit läuft eine zweite Bewerberrunde, deren Entscheidung für Oktober dieses Jahres erwartet wird. 

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