Über die Anforderungen für den Einsatz von KI speziell im Schweinestall hat Dr. Marc-Alexander Lieboldt, Leiter Fachbereich Tierzucht, Tierhaltung und Versuchswesen bei der Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen, jetzt erste Ergebnisse einer Projektarbeit vorgestellt.

KI kann die personengestützte Beobachtung kontaktlos und fortlaufend ergänzen, aber nicht ersetzen und nicht von der gesetzlichen Pflicht zur täglichen Tierkontrolle entbinden, fasst der Veterinär das wichtigste Ergebnis seiner mehrmonatigen Versuchsreihe zusammen. Der Experte ist davon überzeugt, dass sich KI hinsichtlich der möglichen Anwendungen rasant weiterentwickeln wird. Viele Systeme und Ansätze, wie zum Beispiel kamerabasiertes Monitoring, werden derzeit erprobt. Damit können die Bewegungsabläufe der Schweine Tag und Nacht exakt nachvollzogen werden. Da der Einsatz von KI aber auch mit Investitionskosten verbunden sein wird, sei sie nur in Bereichen sinnvoll, die Sinn machen und bereits getestet wurden.
Quelle: LWK Niedersachsen / DGfZ

Seit dem 1. Januar 2022 ist das Töten von männlichen Eintagsküken in Deutschland gesetzlich verboten. Doch werden weltweit -auch in europäischen Ländern- immer noch jedes Jahr rund 6,5 Milliarden Küken im Rahmen der Legehennenproduktion getötet. Um das in den Ländern der EU besser zu vermeiden, fördert die Europäische Investitionsbank (EIB) das niederländischen AgriTech-Unternehmen In Ovo mit einem Darlehen von mehr als 40 Mio. Euro. Mit den Geldern sollen innerhalb der nächsten drei Jahre die sogenannte Ella-Technologie des Unternehmens ausgeweitet und eine größere Anzahl dieser Screening-Maschinen hergestellt werden.

Quelle: Vetion

Das Bundesforschungsministerium will die Züchtung klimaangepasster und leistungsstarker Nutzpflanzen massiv vorantreiben. Gefördert werden Verbünde und Nachwuchsgruppen, die das gesamte Spektrum moderner Züchtungstechniken einsetzen – inklusive Genom-Editierung.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) investiert im Rahmen einer neuen Fördermaßnahme rund 50 Millionen Euro in die innovative, technik- und methodenoffene Pflanzenzüchtungsforschung. Das Ziel ist, eine verlässliche, klimarobuste Versorgung mit hochwertigen, gesunden und sicheren Nahrungsmitteln gewährleisten zu können. Neben der konventionellen Züchtung sind ausdrücklich auch alle Neuen Züchtungstechniken ­– etwa der Einsatz der Genschere CRISPR-Cas – eingeschlossen. Die Maßnahme mit dem Titel Moderne Züchtungsforschung für klima- und standortangepasste Nutzpflanzen von morgen richtet sich gezielt an Verbünde aus Wissenschaft und Wirtschaft, vornehmlich Kleine und Mittlere Unternehmen (KMU). Zudem können sich Nachwuchsforschende um eine Förderung bewerben. Die Bewerbungsfrist ist der 31. Januar 2024

Quelle: biooekonomie.de

Im Rahmen des politischen Erntedanks zeichnete das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) den ehemaligen Präsidenten des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Thomas C. Mettenleiter, mit der Professor Niklas-Medaille aus. Diese höchste Auszeichnung des Bundesministeriums erhalten jährlich Personen, die sich im besonderen Maße um die Landwirtschaft verdient gemacht haben.

Quelle: fli

Renommierte Wissenschaftlerinnen der Universitäten München und Halle -Wittenberg mit einem klaren Arbeitsschwerpunkt zum Thema Pferdefütterung haben ein Kompendium herausgebracht, das wesentlich dazu beitragen soll, die Wissenschaft in die Praxis umzusetzen. Zielgruppen des Werkes sind Personen mit einem Grundwissen in der Tierernährung und praktischer Erfahrung in der Pferdefütterung sowie Studierende einschlägiger Fächer.

Autoren: Kienzle, E., Pankratz C, Zeyner, A. 2023; Autorengemeinschaft Pferdewissen, Oberschleißheim

Bestellung unter kienzle@tiph.vetmed.uni-muenchen.de Preis 32 Euro, plus Versandkosten.

Quelle: Kienzle/DGfZ

Die Herbst-Delegiertenversammlung wählte BTK-Präsidium und ATF-Vorstand

Mit einer großen Mehrheit wurde Dr. Holger Vogel als Präsident der Bundestierärztekammer (BTK) gewählt. Dr. Vogel, bislang Verantwortlicher für das Ressort Öffentliches Veterinärwesen und gesundheitlicher Verbraucherschutz und Präsident des Bundesverbands der beamteten Tierärzte, folgt damit auf Dr. Uwe Tiedemann, der das Amt seit 2015 innehatte. Ich freue mich über meine neue Aufgabe in der Berufspolitik und möchte sowohl die BTK als Plattform der Landes-/Tierärztekammern ausgestalten als auch die Zukunft der tierärztlichen Berufsfelder sichern, sagt der neue BTK-Präsident.

Quelle: BTK

Förderrahmen soll weiterentwickelt werden

Im Rahmen der Sitzung des Planungsausschusses für Agrarstruktur und Küstenschutz (PLANAK) hat sich der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir gemeinsam mit den Ländern ausgetauscht, wie der Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK) weiterentwickelt werden kann.

Quelle: BMEL

Forschende der ETH Zürich haben eine Methode entwickelt, mit der sie in Tieren jede Zelle anders genetisch verändern können. Damit können sie in einem einzigen Experiment untersuchen, wozu früher viele Tierversuche nötig waren. Die Forschenden haben damit Gene entdeckt, die relevant sind für eine schwere, seltene Erbkrankheit. Die ETH-​Forschenden haben diesen Ansatz zum ersten Mal erfolgreich in lebenden Tieren – konkret: in ausgewachsenen Mäusen – angewandt, wie sie in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins «Nature» berichten. Zuvor entwickelten andere Wissenschaftler:innen einen ähnlichen Ansatz bei Zellen in Kultur und bei Tierembryonen. Wenn man weiß, welche Gene in einer Krankheit eine abnormale Aktivität aufweisen, kann man versuchen, Medikamente zu entwickeln, welche diese Abnormalität ausgleichen, so António Santinha, Doktorand in Platts Gruppe und Erstautor der Studie.

Die ETH Zürich hat die Technologie zum Patent angemeldet. Die Forschenden möchten sie nun im Rahmen eines Spin-​offs nutzen, das sie noch gründen werden.

Quelle: ETH Zürich

Fast ein Drittel der Sauenhalter plant den Ausstieg in den nächsten fünf bis zehn Jahren. Ein weiteres Drittel ist noch unentschlossen. Das ist das Kernergebnis einer Umfrage der ISN- Interessengemeinschaft. Vom 15. August bis zum 10. September 2023 gaben insgesamt 492 Schweinehalter ihr Votum ab. Unter den auswertbaren Teilnehmern waren 48 reine Sauenhalter, 194 Kombibetriebe, 247 Mastbetriebe und drei Ferkelaufzüchter.

Sollten auch die unentschlossenen Betriebe ihre Sauen abschaffen, wären fast 66 % der Ferkelerzeugerbetriebe in Zukunft verschwunden! Bei den Mästern sind sich nur 44 % aller Betriebsleiter sicher, weiterzumachen.

Quelle: SUS

Das EU-Forschungsverbundprojekt ProcessPig hat das Ziel, die Zusammenhänge zwischen dem Verhalten der Schweine und den klimatischen Bedingungen im Stall mithilfe KI-gestützter Analyse von Sensor- und Videodaten auszuwerten. Dadurch soll frühzeitig erkannt werden, wenn Tiere aufgrund ungünstiger Witterungsverhältnisse von ihren gewohnten Verhaltensmustern abweichen.

Das Forschungsprojekt ProcessPig ist ein Beispiel für die steigende Bedeutung von Künstlicher Intelligenz (KI) und datengetriebener Prozessanalyse in der Landwirtschaft. Die enge Zusammenarbeit in einem Netzwerk von Partnern aus Wissenschaft und Praxis lässt dabei wichtige neue Erkenntnisse für die künftige Gestaltung der Tierhaltung und ein nachhaltiges Handeln in der Agrarbranche erwarten. Die EU fördert das Vorhaben in den nächsten drei Jahren mit mehr als 484.000 Euro im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft Agrar (EIP Agri).

Quelle: Uni Bayreuth/DGfZ