Markt- und Preisberichterstattung für die Land- und Ernährungswirtschaft

Wie der Deutsche Bauernverband (DBV) mitteilte, wurde am Donnerstag (26.2.2009) die Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) gegründet. AMI wird Daten, Berichte und Analysen rund um die Agrarmärkte für alle Interessierten in der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft bis hin zum Handel und für öffentliche Stellen anbieten. AMI will alle Unternehmen der Land- und Ernährungswirtschaft, die Unternehmen der vor- und nachgelagerten Bereiche, Verlage und andere Interessierte bestmöglich unterstützen. Beispielsweise soll die Berichterstattung über Betriebsmittel und Energie verstärkt werden.

AMI wird in den kommenden Tagen und Wochen mit allen potenziellen Kundengruppen Gespräche über den jeweiligen branchen-, produkt- bzw. unternehmensspezifischen Informationsbedarf aufnehmen. Neben der umfassenden, objektiven und neutralen Marktberichterstattung wird die neu gegründete Gesellschaft auch Marktanalysen für einzelne Unternehmen und sonstige Auftraggeber anbieten. Die künftige Struktur von AMI wird damit wesentlich davon abhängigen, welche Nachfrage an Marktdaten aus der Branche besteht bzw. welche Erlöse hier erwartet werden können.

Aus Sicht des Deutschen Bauernverbandes ist es durch das schnelle und geschlossene Handeln der Verbände in der Land- und Ernährungswirtschaft sowie durch die Übernahme von unternehmerischer Verantwortung durch die in der Land- und Ernährungswirtschaft verankerten Verlage möglich geworden, eine solche neue Gesellschaft zu gründen. Der DBV erwartet nun auch eine positive Begleitung durch die Agrarpolitik von Bund und Ländern.

Die Agrarmarkt Informations-GmbH wird schwerpunktmäßig in Bonn tätig sein; formaler Sitz der Gesellschaft ist Berlin. Mit dem Aufbau der Gesellschaft wurde Carl von Butler als Geschäftsführer betraut. Der Gesellschafterkreis der AMI GmbH setzt sich zusammen aus Fachverlagen und Verbänden der Land- und Ernährungswirtschaft.

Hintergrund der Gründung von AMI ist die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 3. Februar 2009, die eine Fortentwicklung oder auch nur Weiterführung der Markt- und Preisberichterstattung über Absatzfondsbeiträge unmöglich gemacht hat. Damit wurden die Durchführungsgesellschaften ZMP und CMA in die Liquidation gezwungen. Darüber hinaus ist die Markt- und Preisberichterstattung nur in dem engen Rahmen des Absatzfondsgesetzes möglich gewesen und konnte so den Anforderungen der Branche nicht vollständig entsprechen.

Quelle: dbv

Langfristiges Ziel: Verzicht auf die Kastration

Die betäubungslose Kastration männlicher Ferkel wird in den Medien und Fachkreisen intensiv diskutiert. Wir sind uns einig: Langfristig muss es das Ziel sein, auf die Kastration völlig zu verzichten.

Bislang gibt es jedoch zur überwiegend betäubungslos vorgenommenen Kastration männlicher Ferkel bis zum Alter von unter acht Tagen noch keine Alternative, die sowohl tiergerecht ist als auch die notwendigen Anforderungen zum Beispiel an den Umweltschutz, den Arbeitsschutz und die Wirtschaftlichkeit erfüllt. An wissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland und vielen anderen Staaten wird auf diesem Gebiet intensiv geforscht.

Bis zur Entwicklung einer tragfähigen Lösung kann die Belastung der Tiere bei der Ferkelkastration durch den Einsatz von Schmerzmitteln wirkungsvoll reduziert werden. Diesen Ansatz der Erzeuger befürwortet das BMELV.

Quelle: BMELV


In der Sauenhaltung stellt die Remontierung einen wichtigen Kostenfaktor dar. Je nach Mangementniveau der Betriebe liegt die Rate zwischen 40 und 50 Prozent. In Problembetrieben kann sie aber auch deutlich über 50 Prozent liegen. Das kostet den Betrieb bares Geld.
Deshalb ist es ratsam, den Ursachen hoher Remontierungsquoten auf den Grund zu gehen, um gezielt Gegenmaßnahmen einleiten zu können.

Zwar bieten alle Sauenplaneranbieter mittlerweile die Möglichkeit, die Ursachen detailliert zu erfassen. Jedoch variiert die Ursachenbeschreibung zwischen den Sauenplanerherstellern. Erschwerend kommen betriebsindividuelle Definitionsmöglichkeiten für Abgangsursachen hinzu. Eine gezielte Beratung dieser Betriebe durch spezialisierte Unternehmensberater oder Tierärzte wird dadurch sehr aufwändig.

Dank einer Forschungsarbeit der Fachhochschule Soest könnten diese Probleme bald der Vergangenheit angehören.

Mit finanzieller Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen und der aktiven Beteiligung nordrhein-westfälischer Organisationen wurden auf rd. 50 Betrieben die Hintergründe für Abgänge von 2.500 Zuchtsauen im Detail erfasst. Gemeinsam mit den beteiligten Betrieben wurde ein Fragebogen entwickelt, mit dem 8 Hauptabgangsursachen erfasst werden konnten. Innerhalb dieser Hauptgründe konnten weitere Nebengründe genannt werden.

Die Ergebnisse der Projektarbeit wurden am 26. Juli 2008 in Soest vorgestellt und im Laufe von zwei Sitzungen unter Beteiligung der führenden Sauenplanerhersteller soweit entwickelt, dass man sich am 2.12. auf den sog. Soester Code einigen konnte. Vorstellbar wäre der Einbau in die Sauenplaner über sog. Pull-Downmenüs mit max. zwei Ebenen, um dem Landwirt oder Berater die Eingabe zu erleichtern.

Über den Zentralverband der Deutschen Schweineproduktion e.V. ist eine bundesweite Abstimmung mit allen betroffenen Beratungsorganisationen, Tierärzten und Ferkelerzeugern erfolgt. Ziel ist es, die Schlüsselzahlen bereits zum Wirtschaftsjahr 2009/2010 als zusätzliche Auswertungsmöglichkeit im Sauenplaner anbieten zu können.

Der aktuell gültige Soester Code steht als xls- und csv-Datei auf der ZDS-Internetseite zum Download bereit.


In der Schweiz sind erstmals antibiotika-resistente Staphylokokken bei Nutztieren entdeckt worden. Betroffen waren ein Schwein und zwei Kühe in Westschweizer Betrieben, wie das BVET (Bundesamt für Veterinärwesen der Schweiz) am Donnerstag mitteilte. Auch drei Tierhalter waren infiziert. Die Infektion konnte inzwischen bei Mensch und Tier getilgt werden.

Im Rahmen eines vom Schweizer Nationalfonds finanzierten Projektes hatten Wissenschaftler der Universität Lausanne, des Universitätsspitals Lausanne und des Institutes Galli-Valerio in Lausanne mehr als 100 Westschweizer Betriebe untersucht und erstmals den MRSA-Stamm ST398 bei einem Schwein und zwei Kühen entdeckt, was bei letzteren zur Entzündung des Euters führte. Zudem wurden die Keime bei drei Tierhaltenden nachgewiesen. Diese zeigten keinerlei Krankheitssymptome. Bei den Tierhaltenden wie bei den Tieren konnte die Infektion getilgt werden.

Die MRSA sind resistent gegenüber einer Gruppe von Antibiotika, den Beta-Lactam-Antibiotika, zu denen so häufig in der Humanmedizin eingesetzte Antibiotika wie die Penicilline oder die Cephalosporine gehören. Die Resistenz erschwert deshalb die Behandlung von Staphylokokken-Infektionen beim Menschen wesentlich. Die Verbreitung des Keimes bei Nutztieren vor allem in Holland, Belgien und Deutschland, aber auch in Kanada, ist in erster Linie deshalb unerwünscht, da sich Tierhalter und Tierärzte infizieren und die Keime in Spitäler tragen können, erklärt das BVET.

Gesunde Personen werden bei einer MRSA-Infektion normalerweise nicht krank, so das BVET. Bei geschwächten Personen oder bei Personen mit offenen Wunden, beispielsweise nach einer Operation, kann es jedoch zu schwerwiegenden Wundinfektionen und Blutvergiftungen kommen. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Verbreitung des Keimes möglichst zu stoppen, insbesondere in Spitälern.

Die Resultate der Lausanner Forschenden tragen wesentlich zu Untersuchungen des Bundesamtes für Veterinärwesen bei, welches zusammen mit verschiedenen Partnern seit 2006 Studien zu MRSA bei Tieren durchführt. Demnach sind MRSA bei Nutztieren in der Schweiz momentan kaum verbreitet. Die Untersuchungen werden nun im Jahr 2009 verstärkt.

Quelle: AHO

Dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) liegen zahlreiche Eingaben von besorgten Bürgerinnen und Bürgern vor. Sie kritisieren die Erteilung von Patenten, die sich auf die Züchtung von Pflanzen und Tieren beziehen. Das BMELV nimmt diese Bedenken sehr ernst und verfolgt die Entwicklungen im Bereich der so genannten Biopatentierung eingehend. >>>

20 bis 25 Millionen männliche Ferkel werden in Deutschland jährlich ohne Betäubung und ohne Schmerzbehandlung während des Heilungsprozesses chirurgisch kastriert. Grund für die Kastration ist, dass einige Eber vor der hierzulande üblichen Schlachtreife den sogenannten Ebergeruch entwickeln würden. Etwa 75 Prozent der Menschen können diesen Ebergeruch bei der Zubereitung und beim Verzehr von Schweinefleisch wahrnehmen. Verbraucher in Europa, Asien und einigen anderen Regionen der Welt empfinden ihn meist als unangenehm.

Mit der Sonder - Seite www.ferkelkastration.de möchte die aho - Redaktion einige Hinweise geben, wie die Kastration unter der Wirkung von Schmerzmitteln für die Ferkel schonender und erträglicher wird.

Informieren Sie sich jetzt hier.

Quelle: AHO

Die Krisensitzung, zu der das Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) am Freitag, 13. Februar eingeladen hat, hat keine Ergebnisse gebracht. >>>
Öko-Landbau ist eine Herausforderung, aber auch eine Chance für die deutsche Landwirtschaft. Dies verdeutlichte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, im Rahmen des Perspektivforums Was kann Bio auf der BioFach am 20. Februar 2009 in Nürnberg. Bioprodukte würden mittlerweile aufgrund ihrer besonderen Produkt- und Prozessqualität von den Verbrauchern als eigenständiges Marktsegment an­erkannt werden. Ebenso werde der Öko-Landbau als eine durch sich selbst überzeugende Wirtschaftsweise wahrgenommen. Damit stehe Bio heute für Genuss und gutes Gewissen und sei nicht mehr Angst- oder Boykottreaktion verunsicherter Verbraucher, erklärte Sonnleitner. Er forderte daher, den Öko-Landbau weiter zu entpolitisieren und die hier und da noch vorhandenen Gräben endgültig zuzuschütten. >>>

In einem Schreiben an die Agrarminister der Bundesländer hat der Zentralverband der Deutschen Schweineproduktion e.V. (ZDS) auf die große Gefahr hingwiesen, die für den Wirtschaftssektor von der stark expandierenden Wildschweinepopulation ausgeht.

Wildschweine sind ein Reservoir für das Schweinepestvirus, wie die aktuell positiven Befunde im südlichen NRW und rechtsrheinischen Rheinland-Pfalz wieder einmal gezeigt haben. Der Nachweis der Schweinepest hat strikte Restriktionen für die jeweilige Region zur Folgen, die eine Ausbreitung der Seuche verhindern sollen. Für die Schweinehalter resultieren daraus erhebliche Kostenbelastungen durch Bestandsuntersuchungen und durch Vermarktungsbeschränkungen, und zwar völlig ohne eigenes Verschulden. Bei Verschleppung der Schweinepest in Hausschweinebestände verschärft sich die Situation dramatisch durch zusätzliche Handelsrestriktionen; der gesamte deutsche Schweinefleischhandel, mit einem erheblichen Exportanteil, wäre davon betroffen.

Aus diesem Grunde appelliert der ZDS an die Minister und alle Beteiligten, sich der großen Gefahr und der jeweiligen Verantwortung bewusst zu sein. Insbesondere gelte es, die Schwarzwildpopulation durch intensive Bejagung deutlich zu reduzieren und durch die strenge Einhaltung von Hygienevorschriften ein Infektion von Hausschweinebeständen zu verhindern. Jeglicher Kontakt zwischen Wild- und Hausschweinen (z.B. in Auslaufhaltungen oder indirekt durch Jagdbeteiligte) muss strikt unterbinden werden.

Die Behörden sind aufgefordert, die Krisenpläne für den Fall eines Seuchenausbruchs in einem Hausschweinebestand zu aktualisieren und einen Bereitschaftszustand sicherzustellen, um im Sinne der Schadensbegrenzung ggfs. sofort und effizient handeln zu können.

Der aus ZDS-Sicht bestehende Handlungsbedarf ist in dem beigefügten Prioritätenkatalog nachzulesen.

Quelle: ZDS

Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, hat nach der Verkündigung des Urteils des Bundesverfassungsgerichts zum Absatzfondsgesetz in Karlsruhe in zahlreichen Interviews bekräftigt, dass er nach wie vor vom Sinn und von der Notwendigkeit einer zentralen Absatzförderung – wenn auch künftig in einer veränderten Form – überzeugt sei. Das Absatzfondsgesetz sei vor 40 Jahren wirklich aus tiefer Not heraus parteiübergreifend und im vollen Einvernehmen mit der Land- und Ernährungs­wirtschaft gemacht worden. Ganz klar hätten aus seiner Sicht ZMP und CMA als Instrumente des Absatzfonds wesentlichen Anteil an der seitherigen positiven Entwicklung der deutschen Land- und Ernährungswirtschaft. Er sei stolz darauf, dass das Verfassungs­gericht in seinem heutigen Urteil bestätige, dass sich die Stellung der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft kontinuierlich zum Besseren (entwickelt hat). Die Schlussfolgerung des Gerichts aber, dass damit die ursprünglich tragende Rechtfertigung für das Absatz­fondsgesetz fehle, könne er nur schwerlich nachvollziehen, so Sonnleitner. Unser Erfolg darf jetzt nicht in unseren Nachteil verkehrt werden!>>>