Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, hat nach der Verkündigung des Urteils des Bundesverfassungsgerichts zum Absatzfondsgesetz in Karlsruhe in zahlreichen Interviews bekräftigt, dass er nach wie vor vom Sinn und von der Notwendigkeit einer zentralen Absatzförderung – wenn auch künftig in einer veränderten Form – überzeugt sei. Das Absatzfondsgesetz sei vor 40 Jahren wirklich aus tiefer Not heraus parteiübergreifend und im vollen Einvernehmen mit der Land- und Ernährungs­wirtschaft gemacht worden. Ganz klar hätten aus seiner Sicht ZMP und CMA als Instrumente des Absatzfonds wesentlichen Anteil an der seitherigen positiven Entwicklung der deutschen Land- und Ernährungswirtschaft. Er sei stolz darauf, dass das Verfassungs­gericht in seinem heutigen Urteil bestätige, dass sich die Stellung der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft kontinuierlich zum Besseren (entwickelt hat). Die Schlussfolgerung des Gerichts aber, dass damit die ursprünglich tragende Rechtfertigung für das Absatz­fondsgesetz fehle, könne er nur schwerlich nachvollziehen, so Sonnleitner. Unser Erfolg darf jetzt nicht in unseren Nachteil verkehrt werden!>>>
Das Präsidium des Deutschen Bauernverbandes (DBV) hat eine Erklärung für ein gemeinsames Vorgehen bei der Ferkelkastration abgegeben. Darin fordert es die Unter­nehmen des Lebensmitteleinzelhandels auf, den deutschen Weg zu unterstützen und zu honorieren. >>>

Wirtschaftspartner für Innovationen in der Wertschöpfungskette Schweinefleisch gesucht - hierfür stehen 975.000 Euro EU-Förderung zur Verfügung

Q-PorkChains ist das bislang umfangreichste EU-Forschungsprojekt im Bereich der Schweinefleischqualität. Für Pilot- und Demonstrationsaktivitäten werden neue Industriepartner über eine öffentliche Ausschreibung in der ersten Jahreshälfte 2009 ins Projekt geholt, um vielversprechende innovative Konzepte umzusetzen. Unternehmen sind eingeladen, Ihre Ideen und Zielsetzungen für neue Pilot- und Demonstrationsaktivitäten einzureichen (März bis Mai 2009).

Nähere Informationen entnehmen Sie bitte der anliegenden Ankündigung.

Zum 1. Berliner Agrarministergipfel am 17. Januar 2009 kamen Agrarministerinnen und -minister aus allen Teilen der Welt zusammen. Sie haben fünf Aktionsfelder festgelegt.

Die Staats- und Regierungschefs der Welt haben sich mit der Milleniumserklärung von 2000 das Ziel gesetzt, den Anteil der Hungernden und die Armut bis 2015 weltweit zu halbieren. Trotz der bereits eingeleiteten Maßnahmen besteht die Gefahr, dass dieses Ziel nicht erreicht wird. Die Politik steht deshalb großen Herausforderungen gegenüber. >>>
Eine einheitliche Kennzeichnung der unterschiedlich hergestellten Konsummilchvarianten besteht bisher nicht. In der Gemeinsamen Erklärung wurden als Ergebnis unter anderem festgehalten, dass künftig klassische Konsummilch mit dem Zusatz traditionell hergestellt und ESL-Milch mit dem Zusatz länger haltbar zu kennzeichnen ist. >>>

Ein Landwirt darf Tiertransporte von mehr als 65 km im Straßenverkehr nur dann durchführen, wenn er an einer entsprechenden Schulung teilgenommen und die sich anschließende Prüfung bestanden hat. Dies ergibt sich aus einer Entscheidung des Verwaltungsgericht Koblenz.

Der Kläger bewirtschaftet als Landwirtschaftsmeister einen eigenen Betrieb im Westerwald. Da er bisweilen seine Tiere über längere Strecken transportiert, beantragte er die hierfür nach EU-Recht erforderliche Genehmigung. Deren Erteilung lehnte der Westerwaldkreis ab, da der Landwirt weder an einer entsprechenden Ausbildung teilgenommen noch die sich daran anschließende Prüfung abgelegt habe. Hiergegen klagte der Landwirt. Die Klage blieb ohne Erfolg. >>>

Brandenburgs Agrar- und Umweltstaatssekretär Dietmar Schulze hat in einer ersten Stellungnahme nach der Niederlage der Zentralen Marketinggesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH CMA vor dem Bundesverfassungsgericht auf eine Neuausrichtung der staatlich unterstützten Absatzförderung gedrängt: Angesichts zunehmender Marktorientierung der Agrarwirtschaft benötigen wir auch weiterhin eine solide Organisation, die den Absatz deutscher Agrarprodukte im In- und Ausland begleitet. Insbesondere die ebenfalls von dem Urteil betroffene Zentrale Markt- und Preisberichtstelle ZMP darf bei diesen Reformüberlegungen nicht auf der Strecke bleiben. Die ZMP bietet mit ihren Daten und Analysen eine der wichtigsten Entscheidungshilfen für alle am Agrarhandel Beteiligten. Ihr Know-how wird bei Landwirten, bei Industrie und Handel sowie in Verbraucherorganisationen permanent nachgefragt. Die vielen Erhebungen über nationale und internationale Märkte begründen einen Teil des Erfolgs der deutschen Agrarwirtschaft. >>>
Das Bundesverfassungsgericht hat in seinem heutigen Urteil die Verfassungswidrigkeit des Absatzfondsgesetzes festgestellt. Damit scheidet das bisherige Gesetz als Rechtsgrundlage für eine zentrale Absatzförderung aus. Wir bedauern das Urteil aus Karlsruhe, denn Deutschlands Landwirte haben ein Recht auf eine starke Absatzförderung. Heute ist ein schwarzer Tag für die deutsche Landwirtschaft, erklärte Markus Kraus, Geschäftsführer der Centralen Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA) nach der Urteilsverkündung. Nach Ansicht des CMA-Aufsichtsratsvorsitzenden Werner Hilse hat das Gericht die Umstände nicht ausreichend gewürdigt: Diese Entscheidung ist eine Konjunkturbremse und passt nicht in die derzeitige Wirtschaftslage. Deutschlands Landwirte sind als Einzelunternehmer auf den hart umkämpften Märkten ohne ein gemeinschaftlich finanziertes Netzwerk verloren, betonte Hilse. >>>
Der Runde Tisch zum Thema Ferkelkastration kommt nicht zustande. Micarna und Bell verweigern das Gespräch, heißt es in einer Pressemeldung der Schweizer Schweineproduzenten. Die Begründung der Lebenmittelunternehmen: man habe sich für die chirurgische Kastration unter Inhalationsnarkose mit zusätzlicher Anwendung eines Schmerzmittels entschieden und sei mitten in der Umsetzung. Das BVET hat auf Grund der Dringlichkeit umgehend zu einer Sitzung am 13. Februar 2009 eingeladen.
Der Markt auf der einen und ein grosses Feld von Kritikern auf der anderen Seite bilden zwei Fronten. Ungeachtet der Kritik von Behörden, Tierärzten, Tierschutz und des Konsumentenforums wird mit enormem Druck auf Handel und Produzenten versucht, die chirurgische Kastration mit Schmerzausschaltung möglichst schnell durchzusetzen. Die Produzenten stehen dazwischen und sollen unter Zeitdruck umsetzen. Ein unhaltbarer Zustand! So geht es wirklich nicht. Eine Umsetzung, wie sie jetzt durch Micarna und Bell forciert wird, ohne Klärung der verfahrenen Pattsituation, führt zu chaotischen Zuständen, die letztlich der gesamten Branche schaden.

Die Suisseporcs hat deshalb mit dem Bundesamt für Veterinärwesen vereinbart, dass unter dessen Leitung eine Dringlichkeitssitzung einberufen wird. Die Suisseporcs verlangt, dass unter den gegebenen Umständen eine Zwischenlösung analog Deutschland mit der alleinigen Anwendung eines Schmerzmittels akzeptiert wird und im Gleichschritt mit der EU gänzlich auf die Kastration verzichtet wird.

Quelle: SUISAG

Einsatz von Schmerzmitteln im QS-System

In seiner jüngsten Sitzung vom 22. Januar 2009 hat der Fachbeirat Rind- und Kalbfleisch, Schweinefleisch den Einsatz von Schmerzmitteln bei der Kastration von Ferkeln beschlossen. Verpflichtend ist dieser ab dem 1. April 2009.

Der Einsatz von Schmerzmitteln bei der Kastration trägt dem Tierschutz Rechnung, indem der postoperative Wundschmerz gelindert wird. Die Beteiligten sind sich bewusst, dass dies keine Alternative zum vollständigen Verzicht auf die Ferkelkastration darstellt, aber ein Schritt zur Verbesserung des Wohlergehens der Tiere ist.

Quelle: QS